Was wäre das Leben ohne Konstanten?
Im Januar wünscht man sich drei Wochen lang schallend ein „frohes Neues!“ und wird bei Datumsangaben irrtümlich immer noch die alte Jahreszahl schreiben. Und man macht gute Vorsätze (z.B. eine Mitgliedschaft im Fitness-Studio).
Im Februar fällt uns a’ Ei aus der Hos’ – denn die Narren sind los. Insider-Tipp: Lassen Sie einfach zur Tarnung unauffällig eine Luftschlange aus der Hose baumeln und beten wir dafür, dass die Regierung nie, NIEMALS den Aschermittwoch streicht. Außerdem fallen die ersten Vorsätze („Ach, du rauchst wieder?“).
Im März wird mal wieder diskutiert, ob bei der Sommerzeit eine Stunde vor oder zurück gestellt werden muss (VOR verdammt!) und die Fitness-Studios verzeichnen einen deutlichen Mitgliederschwund.
Im Monat drauf ist es wieder Zeit für
Aprilscherze und „Weihnachten 2.0“: Ostern. Und regelmäßig sucht man die bunten Eier entweder im Schnee oder bei 25 Grad mit Sonnenbrille - etwas dazwischen gibt es nicht!
Wenn man dann aus dem April
raus und in den Mai hinein getanzt hat, kann man bei den Mai-Kundgebungen,
vorzugsweise in gewissen Stadtteilen in Berlin wieder eine zünftige
Randale bewundern. Mit dem "Tag der Arbeit", Christi Himmelfahrt (aka "Vatertag" - "wo ist der Bollerwagen?!") und Pfingsten bietet der Monat Mai das meiste Potential sich mit den Kollegen_innen um Brückentage zu kloppen.
Im bzw. wahlweise bis zum Juni frisst die halbe Nation mal wieder Spargel bis zum Umfallen oder steht auf dem Weg in den Urlaub im Stau, obwohl doch der ADAC dazu geraten hat, nicht in den Ferien zu fahren, oder so ähnlich (ja, wann denn dann?).
Alle Daheimgebliebenen sinnieren im Juli entweder über den erneuten, weil verregneten „Scheiß-Sommer“ oder stöhnen unter dieser „Affen-Hitze“ von um die 30°C (nicht ungewöhnlich im Sommer). Tritt letzteres wirklich mal ein, so werden im TV wieder einmal die heißesten Berufe vorgestellt (Teergießer, Hähnchenbrater, usw.) mit denen niemand tauschen möchte – auch dieses Jahr nicht (*gähn*). Oder ein Radiosender verlost ganz originell einen Kühltransporter als Abkühlungs-Gewinn für besonders geplagte Menschen im Büro. In der Bahn kippen die Fahrgäste um, da die Klimaanlagen bei 27°C Außentemperatur kollabieren (Hitze? In Deutschland?!).
Im August kommen urplötzlich alle aus dem Urlaub zurück
(wer zum Teufel hat zwei Monate Urlaub?) und stehen erneut, aber auf der
anderen Seite, im Stau. Und Radiosender kämpfen um die früheste Veröffentlichung von "Last Christmas", weil es ja nur noch X Tage bis Weihnachten ist.
Aprospos: (Spätestens) Im September ist es Zeit für das Weihnachts- äh
Herbstgebäck. Ja, Dominosteine, Spekulatius und Co. heißen so, weil sie
dann schon im Spätsommer im Einzelhandel stehen können, ohne dass sich
die Kirche darüber aufregen könnte/sollte. Aber Ferrero Rocher, Mon Cheri und Co. gehen ja "wegen der Qualität" in die Sommerpause.
Die Kirche klagt im Oktober aber auch wieder über die „Unart Halloween“. Außerdem schaufelt man kiloweise Grünkohl in sich hinein und fragt sich schon wieder: Winterzeit… Stunde vor oder zurück (eine Stunde zurück, mein Gott!)?
Der Monat November bringt tendenziell Nebel, Regen, Totensonntag und Volkstrauertag mit sich - eigentlich so ein richtiger "Arschlochmonat". Wäre November eine Farbe, es wäre definitiv und unumstritten Grau! Aber es „beglücken“ uns ja die Martinssänger ("MATTE MATTEN MÄÄÄHREN!!!"), Laternenumzüge und ab dem 11.11. kann man im WDR gefühlt 8.000 Karnevalssitzungen wegzappen. Sollte es doch mal schneien, so ist die Deutsche Bahn komplett überfordert (Schnee? Im Winter?? In Deutschland?!) und spätestens nach der ersten Schneewoche gibt es im Baumarkt keine Schneeschieber, Streusalz und Schlitten mehr („Das wollen ja jetzt alle“ – ja nee, iss klar, im Sommer gibt es ja auch recht schnell keine Badehosen oder in den Eiscafes kein Eis mehr – wollen ja dann alle).
Im Dezember steht dann das „Fest der Feste“ an und mit ihm auch der alljährliche Weihnachtsstress ("Nächstes Jahr machen wir aber alles anders/besser!" - nein, macht ihr nicht!). Highlight: Am Heiligabend um 13 Uhr zu Douglas, Panikkäufe beobachten! Und natürlich gibt es das stete Bangen bzw. Hoffen auf eine "weiße Weihnacht" (meist unerfüllt). Wenn doch mal drei Schneeflocken hochkant auf der Straße liegen, fährt alles nur noch im Schneckentempo und im Radio warnen sie im Verkehrsfunk vor den glatten Straßen "auch auf den Autobahnen!" - ja, wie? Die weiße Drecksscheiße macht da keinen Bogen drum?! UNERHÖRT! Und am 25.12. kommt dann die Frage auf: Was machst Du eigentlich Silvester? RACLETTE!!
"Haben Sie manchmal Dé-Jà-vu's?" - "Ich glaube nicht, aber ich kann ja mal in der Küche nachfragen." (Screenshot "Und täglich grüßt das Murmeltier")
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