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Der Winter wird zu warm - wieder mal

Der Winter wird (zu) warm, warnen Meteorologen bereits jetzt - übrigens zum elften (!) Mal in Folge. Einerseits gut, für alle von der Energiekrise betroffenen Menschen, die mit höheren Heizkosten leben müssen (also praktisch wir alle). Aber dann gibt es ja noch eine Gruppe: Die Wintersport-Fans. Diese teilen sich zum einen in die, die vom Wintersport leben (Seilbahnbetreiber, Almhütten/Restaurants, etc.) und in die, die schlicht ihrem Hobby frönen möchten.

Damit letzteres bei all der Klimaerwärmung möglich ist, bedarf es... Schnee. Kunstschnee um genau zu sein. Denn bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und kaum Niederschlag, wird es mit der weißen Pracht ein frommer Wunsch bleiben. Und auf Gras lässt es sich schlecht Skifahren. Problem: Sowohl Seilbahnen wie auch Kunstschnee-Kanonen sind unglaubliche Energiefresser. Beides verbraucht in etwa gleich viel Strom, allerdings die Seilbahn in einer ganzen Wintersaison so viel, wie das Produzieren von Kunstschnee für ein paar Tage. Für einen Hektar Pistenfläche braucht es in etwa drei Mio. Liter Wasser - etwa 20.000 Badewannen voll - 3.000.000 Liter! Und für die Beschneiung aller Skigebiete in den Alpen bräuchten die Schneekanonen in einer Saison etwa 2.100 Gigawattstunden - das ist der Jahresverbrauch einer Großstadt mit 500.000 Haushalten - die verballern in einer Saison den Jahresverbrauch an Strom einer ganzen Stadt! Alle sollen unnötiges Licht ausschalten, Stand-By vermeiden und die Heizung einige Grad runterdrehen. Aber andere wollen/müssen/sollen ja auf Teufel komm raus "Schifoan".

Gerechtfertigt mit dem Argument, "weil man ja sein Hobby ausleben möchte" oder wie es Bayerns Wirtschaftsminister (!) ausdrückte: "Der Mensch muss sich auch draußen entspannen, er muss die Freuden des Lebens genießen dürfen". Aha! Und wenn es doch mal wieder einen etwas zu kühlen Sommer geben sollte, ist das dann auch eine Berechtigung für überdimensionale Tauchsieder in der Nordsee oder Heizpilze am Strand? Oder klimatisieren wir dann nicht nur Fußballstadien in der Wüste, sondern auch die italienische Adria, weil zwar wenige 100km entfernt das Flussbett des Po's trocken darliegt, dir am Strand aber das Schwitzwasser den Hintern herunterrinnt oder was?!

Nein verdammt! Und mir ist schon klar, dass da in erster Linie wirtschaftliche Interessen reinspielen (ist ja auch der Wirtschafts- und nicht der Hobbyminister Bayerns). Aber dann hätte man sich vielleicht mal FRÜHZEITIG darauf einstellen können (wie erwähnt: Elfter Winter in Folge zu warm!). Dann hätte man sich (wirtschaftlich) umorientieren können. Dann macht halt ne Skihalle, mit Photovoltaik auf dem Dach. Oder beim Skifliegen gibt es doch auch Kunstmatten (warum übrigens grün und nicht weiß?) - ließe sich mit etwas ähnlichem nicht auch ein Hang bestücken? Meine Güte, der Mensch hat das Rad sowie die Pizza Fischstäbchen erfunden und kann zum Mond vielleicht bald zum Mars fliegen! Und ansonsten verlängert die Wander- und Mountainbike-Saison und fertig.
Fahren wir heute noch mit der Dampflok oder der Pferdekutsche? Warum schleppt nur noch eine verschwindend geringe Minderheit Kohlen aus dem Keller und heizt damit den Ofen in der guten Stube? Warum kaufen wir nicht mehr bei "Tante Emma" ein oder warum bringt kein Milchmann mehr die Milch bis an die Haustür? Weil es alles aus der Zeit gefallen ist!

Im allerletzten Gedankenschritt muss man sich (rational denkend) vielleicht einfach mal fragen: Können wir uns das noch erlauben? Oder ist es mittlerweile genauso vernünftig wie Springbrunnen in der Wüste oder eine Pyramide aus toten Blauwalen im Naturschutzgebiet in der Antarktis?

https://www.merkur.de/deutschland/wetter-winter-deutschland-dwd-zu-warm-elf-fruehling-nass-sonne-mild-temperaturen-klimawandel-folgen-zr-91378652.html
https://www.youtube.com/watch?v=6ooiizXmg2M
https://www.merkur.de/deutschland/wetter-winter-deutschland-dwd-zu-warm-elf-fruehling-nass-sonne-mild-temperaturen-klimawandel-folgen-zr-91378652.html

 

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