Um das Jahr 1800 lebten auf der Erde rund 1 Mrd. Menschen. Ein halbes Jahrhundert später waren es rund 1,65 Mrd.. Weitere 50 Jahre später (2000) schon über 6 Mrd. und nur rund zehn Jahre später bereits 7 Mrd.. Der heutige Tag wurde auserkoren, an dem es 8 Mrd. Menschen sind. Spätestens seit Corona wissen wir, was exponentielles Wachstum ist. Und im Jahr 2050 werden es wohl über 10 Mrd. Menschen sein, welche sich das Erdenrund teilen.
Problem: Nur ein kleiner Teil der Erdoberfläche ist (noch) so trocken, dass man darauf stehen kann und überraschend große Flächen sind zu heiß und/oder wiederum zu trocken (davon wird es in Zukunft wohl eher mehr geben), zu kalt, zu steil oder zu hoch gelegen. Von der gesamten Landfläche der Erde gelten nur ca. 91 Mio. km2 (61%) als für den Menschen bewohnbar. Der Mensch ist, was die Anpassungsfähigkeit angeht, ein furchtbar unnützes Wesen.
Anders ausgedrückt: Vor mehr als 200 Jahren hatte jeder Bewohner dieses Planeten rechnerisch rund 91.000m² um darauf zu leben bzw. seine Energie, Lebensmittel, Ressourcen zu erwirtschaften. In einem Vierteljahrhundert werden es nur noch 9.100m² für jeden sein - ein Zehntel. Und die Ansprüche sind gewachsen, auch in Südamerika, Afrika und Asien.
Und dennoch: Wir vermehren uns rasant, seit 1950 hat sich die Weltbevölkerung mehr als verdreifacht. Die menschliche Bevölkerung wohlgemerkt, denn die tierische rotten wir in derselben Maßlosigkeit aus, mit der wir uns selbst auf dem Planeten breitmachen. Überall, wo der moderne Mensch in den vergangenen Jahrtausenden aufgetaucht ist, hat er andere Arten erst verdrängt und dann ausgerottet – wobei er auch vor Artverwandten wie dem Neandertaler nicht Halt machte.
Und weil jeder dieser selbstbewussten, erfolgsorientierten Zweibeiner gut und reichlich essen, ein Haus aus Stein oder Beton bewohnen, mit dem Auto umherflitzen, auf einem Smartphone rumdaddeln und am liebsten auch noch Urlaub auf der anderen Erdhalbkugel machen möchte, überfordern wir die natürlichen Ressourcen der Erde um ein Vielfaches. Die Reichen erheblich mehr als die Ärmeren. Würde jeder Mensch auf der Welt wie die deutsche Bevölkerung leben, bräuchte es drei Erden (in nur 125 Tagen wurden so viel Ressourcen verbraucht, wie bei einer nachhaltigen Nutzung pro Jahr zur Verfügung stünde bzw. nachwaschen könnte - der deutsche "Overshoot Day" wurde am 4. Mai viel früher als im Vorjahr erreicht). Würde die Menschheit wie die USA leben, wären es sogar fünf Erden, die notwendig wären. Wir haben aber nur eine und das wird sich vermutlich auch eine Weile nicht großartig ändern. Zum Vergleich: Afrika benötigt 1,1 und Indien nur 0,8 Erden. Dabei leben in Indien rund 1/6 der 8 Mrd. Menschen.
Ein sehr nachdenkliches Video zu Ressourcen-Verbrauch: https://www.youtube.com/watch?v=VbjVpac-6m4
Wohin das führt, können wir jeden Tag in den Nachrichten lesen, und es ist eine seltsame Begleiterscheinung unseres Vernichtungsfeldzuges gegen unsere eigenen Lebensgrundlagen, dass die ständigen Hiobsbotschaften die meisten Menschen mittlerweile kaltlassen. Klimakrise? Zum einen Ohr rein, zum anderen raus. Artensterben? Ja, ja, schon gehört. Vermüllte Weltmeere? Schalt mal um. Falls es wirklich irgendwo einen Gott gibt, was bekanntlich Ansichtssache ist, dürfte er sich arg wundern über die fröhliche Kamikaze-Mission, auf die sich seine Geschöpfe begeben haben: Kollektiver Suizid, und viele haben auch noch Spaß dabei.
https://www.t-online.de/nachrichten/tagesanbruch/id_100080280/ab-jetzt-acht-milliarden-menschen-auf-der-welt-so-geht-s-nicht-weiter.html
https://m.youtube.com/watch?v=VbjVpac-6m4
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