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Silvester = Alkohol + Schwarzpulver ... klasse Idee!

Ja, wir müssen (mal wieder) über den unsäglichen Brauch reden, dass zum Jahreswechsel für viele ein ordentliches Feuerwerk dazugehört. Es sei ein alter Brauch, eine Tradition, die sich viele "nicht auch noch nehmen lassen". Okay, fragt sich, was denn "auch noch"? Hab ich mal wieder die Diktatur verpasst, in der uns viele leben sehen? Egal, weiter im Text.

Feuerwerk historisch betrachtet

Schauen wir uns das einfach mal ganz nüchtern (!) an (und das ist eigentlich auch der Zustand, in dem man - wenn überhaupt - generell nur mit Schwarzpulver hantieren sollte... nüchtern). Tauchen wir ein wenig in die Historie: Die ersten „Lust- oder Kunstfeuerwerke“ gab es wahrscheinlich in China während der Song-Dynastie (960–1270). Sie zeichneten sich nicht durch Licht-, sondern durch Knalleffekte aus. Zur Kunstform wurde das Feuerwerk insbesondere in Japan weiterentwickelt. Im Westen entwickelte sich im späten 14. Jahrhundert in Italien (erste Nennung in Vicenza, 1379) aus dem Gebrauch des Schwarzpulvers eine eigenständige Feuerwerkskunst, die sich dann in ganz Europa verbreitete. Im 20. und 21. Jahrhundert werden in Amerika und Europa Feuerwerke vor allem zu Neujahr abgefeuert. Zusätzlich werden Feuerwerke zu länderspezifischen Feiertagen gezündet. Die Hauptfunktion von Feuerwerken fasste der Soziologe Sacha Szabo 2017 mit den Worten zusammen: „Das Feuerwerk hat seinen ersten großen Höhepunkt im europäischen Barock gefeiert. Es war vor allem ein adliges Vergnügen und die damalige Wirtschaftsweise war darauf ausgerichtet, dem Herrscher die Mittel zu beschaffen, damit dieser sie bei seiner Prachtentfaltung verschwenden kann. Je prächtiger die höfischen Feste waren, desto mächtiger war der Souverän. Und heute, wo das Volk der Souverän ist, feiert es sich selbst." - ah ja.

Silvester ist kein christliches Fest. Die alten Germanen glaubten, dass der Kriegsgott Wotan am 31. Dezember mit seinem wilden Gespenster-Heer durch die Lüfte zog. Daher fürchteten sie die Silvesternacht und veranstalteten deshalb selbst ein "Höllenspektakel": Man machte so viel Lärm, wie man nur konnte, zündete Holzräder an und ließ sie brennend ins Tal rollen ließen, um die Dunkelheit und die bösen Geister zu vertreiben. Von diesem Kult stammt die heutige Tradition, in der Silvesternacht Böller und Feuerwerkskörper zu zünden. 

Halten wir also fest: Neben dem allgemein gültigen (Aber-)Glauben, mit der Knallerei böse Geister vom neuen Jahr zu vertreiben, ist Feuerwerk eher ein adeliges Schauspiel, dass verdeutlichen sollte "Ich kann's größer, ich bin besser!", im Grunde also - sagen wir, wie es ist - Schwanzvergleich. Und das ist in der Tat "wörtlich" zu verstehen, denn Feuerwerk ist eine überwiegend maskuline Angelegenheit: 71 Prozent der Frauen geben an, keine Böller zu kaufen, bei den Männern sind es nur 59 Prozent. Besonders gut lässt sich das Verhalten in den wenigen Tagen vor Silvester beobachten, wenn man in einen beliebigen Discounter oder Baumarkt seiner Wahl geht. Sonderflächen hier, Sonderverkauf dort. Und sehr viele geben sich nicht mit ein oder zwei Sets zufrieden - es werden ganze Einkaufswagen vollgepackt. Die Menge an Schwarzpulver, die dann im Familienkombi nach Hause transportiert wird, ist teils nicht unerheblich. Aber der ADAC empfiehlt nicht mehr als zehn Liter Kraftstoff in Reservebehältern mitzuführen - aus Sicherheitsgründen. ABER SCHEISS DRAUF, SILVESTER IST NUR EINMAL IM JAAAHR!!!!

 

Profi-Feuerwerk und Laien-Knallerei

Ein weiterer erheblicher Unterschied zu historischen Feuerwerken, bzw. allen außerhalb von Silvester: Es wird nicht von Laien durchgeführt, sondern von Profis. Früher beispielsweise Büchsenmachern, heute Pyrotechnikern. Die verstehen ihr Handwerk. Die haben das gelernt. Aber zum Jahreswechsel gibt man Hans und Franz den Freibrief, nach Lust und Laune zu böllern und das nicht selten nach dem Genuss zahlreicher nicht-alkoholfreier Erfrischungen. Prima Kombination! Professionelles Feuerwerk hat zwei grundsätzliche Unterschiede: Erstens ist es lokal sehr begrenzt. Beispiel: In Hannover findet in den Herrenhäuser Gärten, einem der bedeutendsten Barockgärten (da haben wir wieder das Barock) in Europa, jährlich der internationale Feuerwerkswettbewerb statt. Das sind fünf Termine im Jahr, von Mai bis September, grob einmal im Monat. Zweiter Unterschied: Es beginnt kurz nach Einbruch der Dämmerung und dauert etwa eine halbe Stunde. Kein Knall zuvor, danach ist es vorbei.  Jahreswechsel-Böllerei beginnt (vereinzelt) zumeist schon kurz nach oder sogar an Weihnachten und zieht sich dann mit "Nachwehen" bis zu den heiligen drei Königen (06. Januar) hin (letztens sind sogar an Halloween zahlreiche "Knallfrösche" unterwegs gewesen und haben - vermutlich als "Streich" gedacht - stattliche Böller hochgehen lassen). Zuvor wird "getestet", bzw. die ganz Ungeduldigen halten es vermutlich einfach nicht drei, vier Tage bis Silvester aus. Danach werden Reste gezündet, die in der Neujahrsnacht übrig geblieben oder schlicht nicht hochgegangen sind - denn nur selten fühlen sich diejenigen, die den Dreck verursachen, auch für die Entsorgung verantwortlich.

Int. Feuerwerkswettbewerb - Quelle: visit-hannover.com

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echtlicher Aspekt

Bevor wir zum Müll kommen, den Böller und Raketen verursachen, erst einmal der rein rechtliche Aspekt: Das Abbrennen von Feuerwerkskörpern/pyrotechnischen Gegenständen der Kategorie 2 für private Zwecke ist nur am 31. Dezember und am 01. Januar erlaubt. Im Zeitraum vom 02. Januar bis zum 30. Dezember dürfen Feuerwerkskörper der Kategorie 2 von Privatpersonen nicht abgebrannt werden. Dabei ist irrelevant, ob der Abbrand auf einer öffentlichen Fläche oder auf einem Privatgrundstück stattfinden soll. Außerdem ist Feuerwerk der Klasse 1 und 2 nur von Personen ab 18 Jahren zu erwerben und abzubrennen. Zuwiderhandlungen können eine Strafe bis zu 50.000 Euro nach sich ziehen. Bei Gefährdung von Leib und Seele oder Sachbeschädigung können unter Umständen auch bis zu fünf Jahre Freiheitsentzug drohen.

Grafik: Canva.com

200 Tonnen (zusätzlicher) Abfall

Nun zum Müll: Allein in den fünf größten deutschen Städten (Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main) entfernen die kommunalen Entsorger an bestimmten Hotspots am Neujahrstag rund 200 Tonnen Silvesterabfall. In Konstanz (ca. 85.000 Einwohner) werden bis zu 12 Tonnen Abfall erwartet und die Stadtreinigung appelliert an die Bürger_innen um Mithilfe. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 produzierte jeder Einwohner Deutschlands durchschnittlich 483 Kilogramm Haushaltsabfall. Hier entstehen in nur einer Nacht 200.000 kg on top, in nur fünf Städten, an den Hotspots, in Berlin beispielsweise um das Brandenburger Tor über 500 Kubikmeter. Der Rest, abseits der Hotspots, wird meist mit der normalen Straßenreinigung entfernt und taucht in der Statistik nicht auf. Die Leute nehmen brav ihre Baumwolltragetasche zum Supermarkt, kaufen die Milch in der Glasflasche, ballern dann aber an Silvester Batterien ab, bis der Arzt kommt (manchmal wortwörtlich), womit wir beim nächsten Aspekt sind...

Entsorgung von Feuerwerksüberresten in München - Quelle: TZ

Sprengstoff in Laien-Händen = Verletzungsrisiko

Verbrennungen an den Händen, Knochenbrüche, amputierte Finger, Knalltraumata/posttraumatische Belastungsstörungen - die Verletzungen sind vielfältig. Und: 97 Prozent der Bölleropfer sind Männer, heißt es in einer Auswertung des Unfallkrankenhauses Berlin zu rund 150 Patienten, die dort von 2005/06 bis 2022/23 je rund um den Jahreswechsel mit schwerwiegenden Handverletzungen stationär behandelt wurden. „Männer setzen Knall- und Feuerwerk häufiger ein und neigen eher zu risikohaften Verhalten beim Anzünden als Frauen“, halten Fachleute der Abteilung für Hand-, Replantations- und Mikrochirurgie fest. Auch Alkoholkonsum spiele eine große Rolle. Da haben wir es wieder: Silvester, Alkohol, Männer... KEINE - GUTE - KOMBINATION! Auch deshalb...

Screenshot Video "Böllerfreunde e.V."

Gewalt und Übergriffe

Besonders in der Silvesternacht 2022/2023 kam es z.B. in Berlin zu diversen Eskalationen: Es gab bei 1717 Einsätzen 38 Attacken auf Einsatzkräfte und 15 verletzte Feuerwehrleute allein in Berlin, dazu 18 verletzte Polizisten. Teils wurde der Notruf gewählt, die eintreffenden Rettungskräfte dann in eine Sackgasse gelockt und mit Raketen und Böllern angegriffen. Vereinzelt wurden Rettungswagen geplündert. In Niedersachsen ist die Polizei in der letzten Silvester-Nacht zu 3245 Einsätzen ausgerückt. Dabei wurden 34 Angriffe auf Angehörige der Polizei, der Feuerwehr und der Rettungsdienste festgestellt. ES KANN NICHT SEIN, dass Menschen, die sich auch noch an Feiertagen für die Allgemeinheit einsetzen, Hilfe im Notfall leisten wollen, Opfer von Gewalt werden, nur weil manche Vollpfosten meinen, "Krieg spielen" zu müssen bzw. generell, an keinem Tag im Jahr. Mal ganz davon abgesehen, dass Klinikpersonal sehr oft bereits am Rande der Belastung arbeitet - da braucht es keine Silvester-Patienten on top. Und Berlin ist kein Einzelfall... auch in Frankfurt, Hamburg, Bremen, Ingolstadt und anderen Städten befürchtet man wieder einmal Eskalationen.

Gewalt gegen Einsatzkräfte nimmt zu - Quelle: RND

Feinstaubbelastung

Immer (!) wenn etwas verbrannt wird, entstehen Schadstoffe. Das ist Fakt. Über 2.000 Tonnen Feinstaub werden bundesweit in der Silvesternacht in die Luft geblasen, schätzt das Umweltbundesamt - nur durch Feuerwerk, also "on top". Zahlreiche städtische Stationen messen in den Stunden nach Mitternacht oft ihre Jahreshöchstwerte von bis zu mehreren 1000 Mikrogramm (normal sind Werte um 20 Mikrogramm). Neujahr 2021 war das anders (bundesweites Verkaufsverbot von Böllern und Raketen wegen Corona): Die freigesetzten PM10-Mengen waren außergewöhnlich niedrig. Kein Mensch würde freiwillig zwei Monate auf einer belebten Kreuzungsinsel campieren und den Verkehrssmog einatmen. Aber an Silvester mit 'nem Sektchen 'ne halbe Stunde draußen stehen, das ist okay (in beiden Fällen würde in etwa die gleiche Menge Feinstaub eingeatmet). Feuerwerkshersteller betonen, dass man versuche, vom herkömmlichen Schwarzpulver auf einen synthetischen Zündstoff umzusteigen. Aber solche Entwicklungen geschähen nicht von heute auf morgen, da bedarf es "jahrelanger Forschung". Sie argumentieren auch, dass man das Zünden von fünf großen Feuerwerksbatterien zu Silvester ausgleichen könnte, indem man eine einzige Autofahrt von 5 km einspart. Möglich. Mit dem Unterschied, dass das eine absolut verzichtbar ist, das andere mitunter schwierig (Arbeit, Einkauf, etc.) - immerhin fährt kaum jemand nur "just for fun" durch die Gegend. Feuerwerk ist einzig und allein "just for fun". Auch die deutsche Umwelthilfe, Ärztinnen und Ärzte sowie die Gewerkschaft der Polizei fordern ein sofortiges Feuerwerksverbot.

Feinstaubbelastung in der Silvesternach in München - Quelle: SZ

Tierleid

Es sollte allgemein bekannt sein, dass Haustiere wie Katzen und besonders Hunde ein ausgeprägtes Gehör haben und daher speziell unter den lauten Böllern leiden. Aber auch eine "für die Kinder" am frühen Abend gezündete Rakete verschreckt Hunde auf der gewohnten Gassirunde zutiefst (ich spreche aus Erfahrung). Auch Vögel reagieren panisch, einige von ihnen verlassen fluchtartig die Stadt und kehren zum Teil nie wieder an ihren Schlafplatz zurück. Dabei verlieren sie Energie, die sie im Winter dringend benötigen. Die Umweltschutzorganisation NABU warnt besonders vor der Knallerei auf Grünflächen und in Parks. Dort werden die Tiere aufgeschreckt und fliehen dann in mitunter eisige Höhen, weil sie keinen anderen Ausweg sehen. Nicht wenige Wildtiere sterben durch das Feuerwerk oder erleiden Gehörschäden. Tierheime stehen vor der schlimmsten Zeit des Jahres. Die Feuerwerksindustrie weist darauf hin, dass der Anteil von "lautem Feuerwerk" (Böller) lediglich 5% betragen soll, 95% hingegen sind Lichteffekte, welche auch immer leiser werden würden. Ich persönlich würde das Verhältnis 5/95 zumindest in Frage stellen wollen - ich empfinde das Verhältnis an Lärm und Optik stets mindestens etwa 50/50. Außerdem betonen sie, dass Tiere auch bei Gewitter oder lautem Baulärm Angst hätten. Unterschied: Knallerei an Silvester könnte man mit einem Verbot umgehen - ein Gewitter eher schlecht, bzw. bei einem Gewitter gehe ich selten (eher nie) mit dem Hund vor die Tür, wenn es aber an einem "normalen" Tag, also Spaziergangwetter ist, es aber an jeder Ecke knallt und zischt, DANN IST DAS EIN PROBLEM! Und monotoner Straßen-/Baulärm stört zumindest unseren Hund bedeutend weniger als das Jahresend-Spektakel. Wer daran Zweifel hegt, den lade ich herzlich ein, zwischen Weihnachten und heilige drei Könige (ja so lange hält das Drama an!) mit dem Vierbeiner eine "gemütliche" Runde um den Block zu gehen.

Grafik Quelle: Change.org

Geld verbrennen? Geht auch leichter

Feuerwerk ist teuer. Dennoch geben die Deutschen dafür Unmengen an Geld aus. Vergangenes Jahr verzeichnete die Feuerwerksbranche mit 180 Millionen Euro Silvesterumsatz Rekordeinnahmen, die deutlich über den Spitzenwerten der Vorjahre lagen (Vergleich 2012: 124 Mio.). 2020 und 2021 war aufgrund Corona kein Feuerwerk möglich - da hatten einige sicher "Nachholbedarf". 2019 legten etwa ein Drittel der Befragten für ihr Feuerwerk 20 bis 50 Euro auf den Tisch, jeder Zehnte gab sogar durchschnittlich 50 Euro und mehr aus. Drei Prozent der Befragten ließ für den Knall-Spaß sogar mehr als 100 Euro im Laden. Halb Deutschland (mindestens) stöhnt unter hohen Preisen für Lebensmittel, Benzin, Gas, Strom, Miete... ach, eigentlich für alles. Aber Silvester, da darf der Spaß ruhig etwas mehr kosten. "AAABER SCHEISS DRAUF...", lassen wir das! Schauen wir als Beispiel mal zum Discounter Lidl. Dort kostet dieses Jahr die 3-Stufen-Batterie "The New Beatmaster" 15,99 Euro, Brenndauer sage und schreibe 30 Sekunden - jede Sekunde verbennt hier also ein halber Euro. Oder die Batterie "Daybreak" mit 153 Schuss für 29,99 Euro. Die brennt immerhin 70 Sekunden lang ab. Würde man dies hochrechnen, wie beispielsweise eine Stunde "Escape Room", Billard/Bowling, Fitnessstudio oder sonstige Freizeitaktivitäten, kostet dieser "Spaß" über 1.500 Euro/Stunde. Glattes Schnäppchen! In der Innenstadt für 2,50 Euro pro Stunde parken oder 6,90 Euro monatlich für's Girokonto zahlen? Glatter Wucher! Da fackel ich doch lieber 30 Euro in knapp einer Minute ab! Womöglich einen dreistelligen Betrag für "Knall & Peng" ausgeben, aber keine 20€ für das Raclette, also Gerät inkl. Fleisch - genau mein Humor! In einem Lidl in Dieburg war das komplette Feuerwerks-Sortiment binnen sieben (!) Minuten ausverkauft.

Collage - Quelle: Lidl

FAZIT

Befürworter von Feuerwerk wollen sich "den Spaß" nicht nehmen lassen. Einmal im Jahr "die Sau rauslassen". Dass das Ganze für Umwelt, die eigene Gesundheit und den Geldbeutel schädlich ist...

Knapp 2/3 der Deutschen, und damit nochmals etwas mehr als im Vorjahr, würden aktuell laut einer repräsentativen Umfrage ein Feuerwerksverbot begrüßen. Ich empfehle, die Petition "Verbot von Silvesterfeuerwerk für Privatpersonen" zu unterstützen. Es gibt im Übrigen durchaus Optionen, der Himmel muss nicht dunkel bleiben: Lichtspektakel ohne Knallerei - Drohnenshows. #böllerciao

Und zum Abschluss ein Fun-Fact: Der Import von Feuerwerkskörpern ist im Vergleich zum Vorjahr um 283% gestiegen! Anscheinend notwendigerweise: Bei einem Werksverkauf in Bremerhaven, der seine Pforten drei Tage vor Silvester bereits um MItternacht öffnete, warteten in nächtlicher Kälte an die 1.000 Menschen! Die Schlange war bis zu 800m lang, die Verkehrsituation so chaotisch, dass die Polizei einschreiten musste. Manche brauchten für den Einkauf inkl. Wartezeit sechs bis acht Stunden, kauften Dutzende von Kisten, fuhren sie auf mannshohen Einkaufswagen aus der Halle. Im Schnitt gaben die Irren etwa 200 Euro/Person aus, manche 500 Euro oder vierstellige Beträge. Einzelfall? Mitnichten! Ähnliche Bilder in Hamburg, Essen, Berlin und sicher noch anderswo...








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