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Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit

Es gibt diesen schönen Satz: Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit. Deutsche Sprache ist einfach fantastisch. Soll heißen: Wer sich dem allgemeinen Fortschritt verschließt, wer im ewig Gestrigen lebt und sich nicht wandelt, für den ist über kurz oder lang Feierabend. In der Biologie nennt sich das Evolution. Doch auch im Alltäglichen bzw. in der Wirtschaft kann man das Phänomen bestaunen. Prominentestes Beispiel: Warenhäuser.

Ein Gag aus Pandemie-Zeiten: Konnte sich nicht die Hände waschen, ausgestorben - Foto: Pixabay

Die Konsumtempel waren seinerzeit der große heiße Scheiß. Ich erinnere mich noch relativ gut, als in meiner Geburtsstadt ein Woolworth eröffnete. Ja, der Schrottladen, wo du heute jeglichen Ramsch und Kitsch zum Discounterpreis bekommst. Das war damals, ich denke so Ende der 1980er DAS Erreignis in unserem 13.000-Einwohner_innen-Städtchen - "wir haben jetzt ein Kaufhaus" konnte man sagen. Immer noch weit, weit entfernt von den Karstadt's und Horten's, die in der rund 30km entfernten Landeshauptstadt mit ihrem weitaus größeren Warenangebot aufwarteten. Wenn du irgendwas brauchtest, musstest du im Grunde nur dorthin gehen. Lange bevor das Internet mit nur wenigen Klicks hunderte, tausende Angebote ausspuckte, bekam man hier das Gewünschte. Weihnachtseinkäufe erledigte man bevorzugt hier. Alles unter einem Dach: Vom Kochtopf, über die Reisetasche, das Parfüm, Hose, Bügeleisen, Fußball, Spielzeug, HiFi-Anlage und der passenden CD - hast du alles finden können. Ja man konnte im gleichen Haus auch eine Reise buchen und Mittag essen. Im Grunde waren die Karstadts, Kaufhofs, Hortens, Herties und wie sie alle hießen, kleine "Malls" wie man heute sagt. Das Konzept "alles unter einem Dach" gibt es immer noch, nur halt unter einem wesentlich größeren. Man wechselt nicht mehr wie früher via Rolltreppe von der Bekleidungs- in die Technik-Etage, sondern stöbert von Shop zu Shop auf einer Flaniermeile entlang, bei namhaften Anbietern. Das System versuchten Warenhäuser auch mal kurzzeitig, als "Shop-in-Shop"-Praxis (also ein Laden im Laden) - klappte aber eher so "semi". Es war halt einfach im Verhältnis viel zu wenig Platz/Verkaufsfläche.
Warenhaus, Outlet- und Einkaufscenter - wo shoppen wir in Zukunft? Grafik: Collage

Gleichwohl haben es auch diese Einkaufscenter schwierig in der Konkurrenz zum Internet. Aber sie sind sozusagen noch der "letzte Mohikaner" im Einzelhandel (abgesehen von den normalen Läden in der Innenstadt). Der Marktanteil des Warenhauses, der in den 1960ern noch bei 15 Prozent lag, ist auf mickrige 1,2 Prozent geschrumpft. Bei Wahlen läuft das unter "Sonstige". Immer weniger Konsumenten durchstöbern Warenhäuser, wenn sie etwas benötigen. Stattdessen googeln sie. Sie vergleichen online Artikel, Preise, Testergebnisse. Dann bestellen sie beim günstigsten Onlinehändler. Shopping ist zur technischen Angelegenheit geworden. Dabei hätte das gar nicht so kommen müssen, hätten sich die Kapitalismus-Dinosaurier etwas früher bewegt, gewandelt: Gute Beratung durch freundliches Personal - jede/r kennt das von damals (teils auch noch heute), wo man händeringend nach jemanden suchte und wenn man jemand fand, bekam man ein lapidares "Wenn es da nicht hängt, ham wa das nicht!". Übersichtliche Räume voller Atmosphäre, wo Licht, Musik und Düfte perfekt ineinander greifen - stattdessen gab es z.B. auf der Mode-/Schuh-Etage ein einsames Sofa, wo Ehemänner "geparkt" werden konnten und alle, die die Treppe hochkamen, sahen "Ach schau, der arme Tropf" - hatte was von "Wir müssen leider draußen bleiben", diese Hunde-Schilder z.B. vor der Metzgerei o.ä.. Reparatur- und Recyclingstellen wären mal ein Ding gewesen. Auch die Verknüpfung mit der digitalen Shoppingwelt: Online bestellen und im Laden abholen, dazu ein Espresso und ein erklärendes Gespräch. Oder umgekehrt: Die Berater in der Filiale finden gemeinsam mit dem Kunden heraus, was dessen Wünschen am ehesten entspricht. Dann lassen sie die Artikel nach Hause oder wiederum in die Filiale liefern. Einiges davon kam, aber viel zu spät. Damals, vor der Pandemie, holte sich Karstadt Amazon ins Haus, in dem Jahr, wo die letzten zwei Dinosaurier (Karstadt und Kaufhof) fusionierten - die Kunden konnten bei Amazon bestellen und es dann bei Karstadt abholen. Der erhoffte Effekt, dass die Kunden noch ein Weilchen bei Karstadt bleiben nach der Abholung, hat sich (wie wir wissen) nicht erfüllt.

Just hat der letzte verbliebene Konzern, welcher nun nach der Fusion 2018 "Karstadt" und "Kaufhof" aus seinem Namen streicht und künftig nur noch "Galeria" heißen wird, nochmals seinen Kopf aus der Schlinge, sprich einem weiteren Insolvenzverfahren gezogen. Das Warenhaus von Morgen muss Nachbarn zusammenbringen, Treffpunkt ohne Kaufabsicht werden: Die Modeberaterin mit dem Fashion-Fan. Treffpunkt für die Familie und die Freundesclique. Lounges und Cafés, Bistros und Bars für verschiedene Ansprüche sind über die Stockwerke verteilt.
Der Schneider flickt das Mantelfutter, während man am Cappuccino nippt. Am Feierabend geniesst man ein paar Sushi, während der Handyberater das neue Panzerglas aufzieht. Warenhäuser müssen genau das tun, was Online-Shops und -Marktplätze nicht können: Echte Kommunikation zwischen echten Menschen ermöglichen, Stimmung erzeugen, zum Verweilen einladen, die Leute zum Lächeln und Lachen bringen, Freude verbreiten und verführen.

Ein wenig geht es den Warenhäusern, wie seinerzeit den Bestellriesen Quelle und Neckermann. Neckermann war eines der führenden Versandhandelsunternehmen in Europa, musste jedoch bereits in den 1970ern unter wirtschaftlichen Turbolenzen dem mehrheitlichen Einstieg des Konkurrenten Karstadt zustimmen. 2012 folgte dann die Insolvenz und die Überbleibsel, samt Namensrechte, sicherte sich, ebenso wie bei Quelle, ein anderer Konkurrent: Otto. Der Otto Versand bzw. die Otto Group hatte es als einiziger verstanden, dass der Katalog aussterben muss und es halbwegs hinbekommen, einen annehmbaren Online-Shop zu bewerkstelligen. Man muss sich das mal vorstellen: Man konnte damals Hunde oder auch Waffen aus dem Quelle-Katalog bestellen! Ich frage mich, ob es damals auch schon diese Praxis beim Paketdienst gab "Keine Übergabe an Kinder", oder ob Klein-Uwe sich problemlos eine Doppelläufige bestellen konnte, um damit an der Schule Amok zu laufen, weil ihn alle ausgelacht haben, als sein Schwarm Beate die Frage zum Abschlussball jäh verneint hat. Anderes Thema.

Haustiere und Waffen aus dem Quelle-Katalog - Quelle: Stephan Rumpf und wiederladeforum.de


Doch während Otto 2021 als Zweitplazierter einen Nettoumsatz von über 5.000 Mio. Euro machen konnte, erzielt der Platzhirsch Amazon in dieser Kategorie mehr als das Dreifache! Amazon war eine Garagenfirma, die anfangs ausschließlich Bücher über das Internet verschickte und wo eine alte Tür als Schreibtisch(-platte) diente. Der Onlinehandel hat es einfach bestens verstanden, auf die Wünsche der Kunden einzugehen: Riesige Auswahl, günstige Preise, schneller Versand, zumeist kostenlose Retouren. Branchenprimus Amazon zudem noch mit einem raffinierten Bewertungssystem - echte Kunden loben oder vernichten mit ihren Rezensionen Produkte. Die Vorbehalte vieler "Ich will die Ware anfassen, bevor ich sie kaufe!" waren damit zerschmettert.

Amazon-Homepage im Wandel der (frühen) Zeiten - Bild: Collage

Ich bin jüngst in der Situation gewesen, dass ich in der Stadt auf jemanden warten musste, als ich feststellte, dass mein Handyakku auf nur noch rund 10% ist und... kein Ladekabel im Auto. Ich suchte mit dem letzten Saft des Akkus einen geeigneten Laden in der Umgebung und... tatsächlich fand sich einer, der Handyreparaturen anbot. Der sollte doch auch ein Ladekabel verkaufen können. Tat er auch... ein simples USB auf USB-C Ladekabel, etwa ein Meter lang für 15 Euro. FÜNFZEHN! Ich dachte mir, ja Teufel noch eins, das muss aber ein Wunderwerk der Technik sein. Nicht ganz überzeugt schob ich wie in Trance drei Fünf-Euro-Scheine über den Tresen und erhielt im Gegenzug eine aufwändig gedruckte Rechnung im DIN-A4-Format! Schon beim "Auspacken" aus der kleinen Pappverpackung mit dem Aufdruck "Made in China" ahnte ich, dass das ein Fehlkauf sein sollte. Das Kabel fühlte sich so gummiartig schrottig an, man kann es kaum beschreiben. Hätte ich das Ding beim Tedi für 1,99 Euro erstanden, okay - vermutlich war das auch der Einkaufspreis. Aber ich dachte, ich geb dem Ding eine Chance, reingesteckt ins Auto und... es hat geladen. Immerhin. Etwas über eine halbe Stunde später schaute ich nach: 13% Akkustand. Hmm. Das ist mir dann doch zu wenig Leistung gewesen. Also wieder zurück zum Laden, Kauf rückgängig gemacht. Der Verkäufer wollte mir noch weismachen, es läge am Handy oder am Auto-Adapter, doch sorry, ich habe diverse Kabel (die nur einen Bruchteil der 15 Euro gekostet haben) und die das Handy in einer halben Stunde wenigstens 1/3 wenn nicht gar halbvoll laden. Nochmal: Hätte er das Ding für zwei, drei Euro verkauft, hätte ich es als "Lehrgeld" abgehakt, aber für 15 Euro? Da muss sich der Einzelhandel nicht wundern.

Grundsätzlich bin ich nicht der Typ Mensch, der sich von einer schlechten Erfahrung verleiten lässt, dies als Standard hinzunehmen. Wenn ich beispielsweise in einem Laden, Restaurant, was-auch-immer gute Erfahrungen machen durfte, dann hinterlasse ich (z.B. auf Google) auch eine positive Rezension. Wir loben viel zu selten. War sie eher durchschnittlich, warte ich nochmal ein paar Tage, um nicht "im Affekt" etwas Unsachliches zu schreiben. Habe ich eine negative Erfahrung machen müssen, so gebe ich normal noch eine zweite Chance - jede/r kann mal einen schlechten Tag haben.

 

Themawechsel: Viele Parteien haben die Arbeit in den sozialen Medien ebenso verschlafen, wie damals die Katalog-Größen Quelle und Neckermann das Internet. Wahlwerbung spielt sich in sehr großem Maß immer noch analog ab: Plakate, Flyer, Infostände. Man erreicht damit sicher die "Stammwähler" (40 oder 50+) aber die Jüngeren überhaupt nicht. Die AfD hat es (leider) sehr gut verstanden, diese Lücke zu füllen und überflutet Jugendliche vorzugsweise auf TikTok mit fragwürdigen (politischen) Inhalten wie "Unsere Vorfahren waren keine Verbrecher" oder "Schau keine Pornos, wähl nicht die Grünen, geh raus an die frische Luft, steh zu dir, sei selbstbewusst, guck geradeaus" oder gibt "Dating-Tipps" wie "Echte Männer sind rechts, echte Männer haben Ideale, echte Männer sind Patrioten, dann klappt es auch mit der Freundin". Puuuh, weiß' ich nicht Digga. Problem: Durchschnittlich 458.000 Mal wird jedes TikTok-Video der Rechtsautokraten mit Russland- und China-Faible angeklickt - die der anderen Parteien lediglich 24.000 bis 72.000 Mal. Hier müssen diese unbedingt ganz schnell den Schalter umlegen, damit nicht noch mehr braun-blaues Gedankengut in die Köpfe von Kindern und Jugendlichen gespült wird. Immerhin würden aktuell 22% der unter 30jährigen (2022 nur 9%, 2023 noch 12%) die Partei bzw. deren Jugendorganisation wählen, welche in lediglich vier Bundesländern NICHT als gesichert rechtsextrem bzw. als Verdachtsfall vom Verfassungsschutz eingestuft wird - man möchte sie alle mit einem Geschichtsbuch erschlagen.

Zumindest wurde jüngst die Reichweite des Europa-Spitzenkandidaten der AfD deutlich gedrosselt, da er gegen Flüchtlinge gehetzt hat und gegen dessen Mitarbeiter nun sogar in einem Spionagefall ermittelt wird. Erst die Vorwürfe schmieriger Geldzahlungen aus dem Kreml, jetzt mutmaßliche Spionage für China: Die AfD versinkt im Chaos von Vorwürfen des Geheimnisverrats und krimineller Machenschaften. Es ist eine Blamage für die Partei, die sich so gerne als saubere "Alternative" zum einem als korrupt diffamierten "System" der "Kartellparteien" verkauft – und auf deren Kundgebungen "Volksverräter"-Rufe in Richtung der Regierenden erschallen. Oder ein Geschichtslehrer erinnert sich nicht an verbotene Parolen aus der dunkelsten Geschichte unseres Landes. Früher haben Politiker auch wegen zum Teil kleinerer Dinge Verantwortung über- und ihren Hut genommen, Beispiel Guillaume-Affäre oder die Plagiatsaffäre Guttenberg. Naja...

Grafik: Spiegel

Und noch ein Themen-Sprung: Mineralölkonzerne haben uns jahrzehntelang abhängig gemacht vom "schwarzen Gold". Nun wird (endlich) mehr und mehr bewusst, dass wir nicht endlos fossile Ressourcen in die Luft ballern können. Oder auch weiterhin eine Technologie nutzen, für die bzw. deren Überbleibsel man bis heute keine vernünftige Endlagerungslösung gefunden hat. Markus Söder wollte "Isar 2" reaktivieren, den Rückbau durch Klagen verzögern, Atomkraft zur Ländersache machen. Was ist daraus geworden? Nix. Gar nichts. Überhaupt gar nix!! Kein Schwein vermisst die Atomkraft. Hätte man mal viel früher in Solar investiert, nachdem kurz nach der Jahrtausendwende alles so verheißungsvoll begann, die deutsche Solarindustrie dann jedoch in eine schwere Krise stürtzte und heute beinahe jedes Solarmodul aus Fernost kommt. 

Bereits vor über 50 Jahren wussten Mitarbeiter von ExxonMobil, dass die Nutzung fossiler Brennstoffe die Erderwärmung anheizt. Der Ölkonzern BP machte das Konzept des CO2-Fußabdrucks weltweit bekannt. Das Unternehmen brachte 2004 einen CO2-Rechner heraus, mit dem Menschen berechnen können, für wie viel CO2-Emissionen sie verantwortlich sind. BP lenkte mit dieser Werbekampagne geschickt die Aufmerksamkeit vom massiven CO2-Fußabdruck der Ölkonzerne auf Individuen um. Dabei sind Einzelpersonen nicht die Hauptverursacher von CO2-Emissionen. Mittlerweile versuchen Aral, Shell und Co. "grüner" zu werden. Bieten Ladesäulen für Elektroautos an, versuchen sich in allerlei Umweltaktivitäten usw.. Scheinbar unvergessen, dass man Mitte der 90er den schwimmenden Öltank "Brent Spar" in der Nordsee versenken wollte oder die beinahe unzähligen Bohrunfälle, Tankerunglücke, die jahrzehntelang zu Millionen Tonnen Schweröl im Meer führten, zu Bildern von mit Öl verschmierten Vögeln, kopfüber schwimmenden Fischen, etc.. Nichts desto trotz hängen immer noch 95% der Autos an Benzin und Diesel. Zeit, dass hier mal jemand mit der Zeit geht...

 

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