Jaha! Heute mal ganz unpolitisch - wer hätte das gedacht. Heute mal ein persönlicher Erfahrungsbericht, keine (bezahlte) Werbung o.ä..
Vielleicht hat der eine oder die andere schon von der App gehört: "To good to go" (TGTG) ist eine 2015 in Dänemark gegründete No-Food-Waste-Bewegung. Konkret ist es eine mobile App, die Kunden mit Restaurants und Geschäften verbindet, die unverkaufte, überschüssige Lebensmittel haben und diese zu einem vergünstigten Preis an Selbstabholer verkaufen. So müssen Restaurants, Cafés, Supermärkte, Hotels und viele andere Lebensmittel, die noch gut sind, nicht entsorgen. Stand November 2023 ist die App in 17 Staaten verfügbar gewesen, Im Jahr 2020 (aktuellere Zahlen scheint es nicht zu geben) hatte die App mehr als 980.000 Nutzer, welche nach eigenen Angaben mehr als eine Mahlzeit pro Sekunde vor dem Abfall gerettet haben.
Seit kurzem bin ich auch einer davon. Also aktiv. Passiv hatte ich sie bereits einige Zeit auf dem Handy, aber nach der seinerzeitigen Installation blieb sie aufgrund eines sehr überschaubarem Angebots vor Ort erst einmal unbeachtet. Nun erregte sie erneut per Zufall mein Interesse, aufgrund eines Artikels aus den "Twitterperlen". Und so dachte ich mir, probier' es einfach mal aus. Zu den Ergebnissen gleich. Zuvor ein paar Zahlen, Daten, Fakten zur Einführung (wie man das hier halt kennt):
Weltweite Lebensmittelverschwendung
Im Jahr 2024 wurden vom Statistischen Bundesamt für 2022 Lebensmittelabfälle im Umfang von 10,8 Mio. Tonnen an die EU-Kommission berichtet. 7,2 Mio. Tonnen - also der Löwenanteil - fiel davon in privaten Haushalten an. Auf Platz zwei folgen Restaurants und Kantinen mit 3,4t und den 3. Platz teilen sich der Groß-/Einzelhandel und die Weiterverarbeitung. Jede/r Verbraucher/in wirft pro Jahr etwa 76kg Lebensmittel in die Tonne - die Gründe sind vielfältig, weit über 50% aber bedingt durch die [(vermeintlich) nicht mehr gegebene] Haltbarkeit - man kennt das... "mindestens haltbar bis" setzen viele leider mit "sofort tödlich ab" gleich. Am häufigsten landen Obst und Gemüse (35%) im Mülleimer, gefolgt von zubereitetem Essen (15%), Brot/Backwaren (13%) und Getränken (12%). Statistisch landen weltweit rund 17 Prozent aller Lebensmittel ungenutzt in der Tonne. Laut "Food Index Report 2021" der Vereinten Nationen (UN) sind das schätzungsweise 931 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr. Gleichzeitig hungern auf der Welt 733 Millionen Menschen. Ganz schön viele Zahlen... und Mengen!
Das Grundproblem, dass viele Privathaushalte zu viel Lebensmittel entsorgen, die teils noch verzehrfähig sind, löst die App nicht, denn sie verfolgt einen anderen Ansatz. Da muss sich schon jede/r an die eigene Nase fassen (dazu weiter unten noch). Und sicherlich wird die App auch nicht das Problem des Welthungers lösen. Dafür bedarf es vor allem eine gerechtere Umverteilung. Oder aber jede/r kauft bewusster (weniger) ein und spendet den entsprechenden Betrag an die bekannten Organisationen (die Bekannteste dürfte siche z.B. "Brot für die Welt" sein).
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Karikatur: Tomicek |
Dennoch: In Handel und Gastronomie werden Unmengen Lebensmittel vernichtet. Einfach schon aufgrund der strengen Bestimmungen. Banales Beispiel: Wenn du zu Hause einen Joghurt isst, der fünf Tage über dem MHD ist, kein Problem für dich (Fun-Fakt: Auch fünf Wochen können völlig problemlos sein!). Aber wehe jemand findet einen im Supermarkt-Regal, der zwei Tage drüber ist, schon bricht der Shitstorm in Social Media los. Daher werden Dinge, die "kurz vor knapp" sind, gerne rechtzeitig mit Rabatt ausgelistet. Denn auch entsorgen kostet Geld. Zur Veranschaulichung: Ein im Internet recherchierter Anbieter für Speisereste-Entsorgung gibt an, dass eine Tonne mit 120 Liter Fassungsvermögen (normale Restabfalltonne, die bei uns alle 14 Tage geleert wird) in einem Imbiss etwa sieben Tage reicht, im kleinen Restaurant zwei Tage, in der Großküche ist eine tägliche Leerung von Nöten.
Wie funktioniert die App?
Zurück zum "Test". Am ersten Tag dachte ich mir, ich bestelle (wenn man das so sagen kann) bzw. rette (wie es die App nennt) einfach mal eine Tüte mit Backwaren vom hiesigen E-Center - da kann ja nun wirklich nichts schief gehen, denn man bekommt generell nur grob eine Info, was angeboten wird, was genau im Detail, bleibt aber eine Überraschung. In der App definiert man von seinem Standort einen Umkreis und dann bekommt man teilnehmende Händler angezeigt. Ich hatte das im ersten Step auf etwa 5km eingegrenzt. Entscheidet man sich für ein Angebot, wählt man eine Menge der verfügbaren Einheiten (i.d.R. "Tüten") aus und bezahlt direkt mit der App, beispielsweise mit PayPal. Vor Ort zeigt man dann die App, "entwertet" mit einem Wisch über den Bildschirm den entsprechenden Code und bekommt die Ware.
Erster Tag: Brot und Sushi
Es geht zum nur 2km entfernten Supermarkt. Ich melde mich am Service-Tresen. Abholzeit ist um 19:30 Uhr, ich bin etwas früher da, weil ich auch noch eine Kleinigkeit einkaufen musste, ist aber kein Problem - ich muss nicht noch "typisch deutsch" vier Minuten am Tresen warten. Ich bekomme eine Papiertüte mit diversen Backwaren, im Wert von 13,50 Euro für nur 4,50 Euro. Danach hole ich noch kurzentschlossen eine Tüte Sushi für meine Damen ab (Preis 10 Euro, Wert über 30 Euro). Für das Sushi muss ich zu einer ca. 7km entfernten Tankstelle in Hannover fahren - dort ist die Abholstation. Ich gehe in die Tankstelle, sage "To good to go", die Dame hinter dem Tresen geht nach hinten und kommt mit einer zugeknoteten Tüte (augenscheinlich aus dem Kühlschrank) wieder.
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Bäcker-Tüte vom Supermarkt |
Mein "Einkauf" im Detail: Acht gemischte Brötchen, ein mittelgroßes Brot und zwei süße Teilchen. Beim Sushi handelt es sich augenscheinlich um "Fertig-Sushi" (Verkaufsetikett mit Inhalststoffen und Preis an der Box), wie man es auch im Supermarkt kaufen kann: Es sind eine große Platte (4 gr., 8 kl. Teile), zwei mit je vier großen Teilen und eine Platte mit acht kleinen. Ich bin kein Experte (mag keinen rohen Fisch auf kaltem Reis mit Algen), daher weiß ich auch nicht wie der Schrott im Detail heißt, aber meinen Damen hat es sehr gut geschmeckt - qualitativ vollkommen in Ordnung. Grund des Verkaufs: Nur noch heute haltbar.
Bei den Backwaren handelte es sich um Artikel, welche vermutlich am Tag ersetzt wurden, durch frischere Produkte, aber auch hier ist alles einwandfrei und nichts "oll". Das Brot schmeckte auch noch die nächsten zwei Tage (länger hat es von der Größe nicht gereicht). Bei beiden waren die Original-Preise drauf, bzw. ein Bon dabei, sodass die prophezeite Ersparnis kontrolliert werden konnte. Zwischenfazit: Wir bekamen hier eine große Papiertüte mit Backwerk zum Preis EINES Brotes und Sushi ebenfalls vier Packungen zum Preis von ehemals einer. Allerdings war ich dafür auch nahezu eine dreiviertel Stunde mit dem (E-)Auto unterwegs.
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Sushi-Tüte abgeholt an der Tankstelle |
Zweiter Anlauf: Tankstellen
Beflügelt von diesem Erlebnis haben wir weiter gestöbert und sind bei zwei Tankstellen hängengeblieben. Man kennt das ja: Lecker Bockwurst von der Tanke für 5 Euro oder ein belegtes Baguette für 7,90 Euro - wer kann da schon nein sagen? Offenbar einige. Diese versprachen jeweils eine "Abendtüte" zum Preis von 4,- bzw. 3,50 Euro (Warenwert ca. 12 Euro). Die erste ist rund 5km in Hannover, die andere 1,5km enfernt - insgesamt 12km bzw. 20 Minuten Fahrt. Die Abholzeiten passten mit 19:00 und 19:30 Uhr auch recht gut zusammen. Die erste Tüte (für 3,50€) bietet uns drei belegte Brötchen, eines mit Salami, die anderen mit einer Art Chicken-Burger, recht pikant gewürzt. Dazu kommen zwei süße Teile (ein Croissant mit Pistazie und ein Teil aus Blätterteig mit Schoko innen drin). Und dann ein trockenes normales Brötchen und ein ungetoastetes Toast-Sandwich. Naja, etwas lieblos (wer sagt sich denn an der Tanke "Einmal die fünf, einen Kaffee und... oh ja, diese zwei puristischen Toastscheiben mit Mortadella bitte..."), aber für 3,50 Euro wollen wir uns nicht beschweren...
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Abendtüte der HEM-Tankstelle |
Die andere (50 Cent teurer) bietet dafür etwas mehr für den Gaumen: Drei gut und liebevoll belegete Baguettes - einmal mit Gurke und Ei, einmal mit Salami und eines mit Pute o.ä. alles schön mit Garnitur/Beiwerk. Dazu noch eine Butterbrezel. Für eine vierköpfige Familie alles in allem mehr als genug und auch noch reichlich für den Tag drauf.
Bei der letzteren (Aral/Rewe to go) haben wir dann in den Folgetagen nochmals (zwei Tüten á je 4 Euro) bestellt. Erneut einwandfrei in Auswahl und Menge - es waren sogar so viele belegte Brötchen und Baguettes, dass wir die vier normalen Brezeln, die es auch noch gab, für den Folgetag aufsparten und diese (eigens belegt) zum Abend verzehrten.
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Abendtüte der Aral (Rewe to go) |
Türkischer Bäcker
Nächster Versuch: Ein türkischer Bäcker, 1,5km entfernt. Abholzeit 19:00 Uhr. Ich komme etwas früher, der Laden hat noch drei Stunden geöffnet, sieht aber - trotz der noch reichlich gefüllten Theke - aus, als würde gleich zugemacht werden. Ich sage wieder "to good to go", der Mann hinter der Theke verschwindet kurz im Nebenraum und kommt wenig später zurück, mit etwa vier oder fünf großen weißen Kunststofftüten voller Ware. Ich erschrecke für einen Moment, begreife aber kurz darauf, dass das nicht alles für mich ist. Er stellt mir einen bunten Mix aus Backwerk zusammen, dessen Namen ich leider nicht kenne. Es sind zwei belegte Brötchen, zwei Fladenbrottaschen (einmal mit Hirtenkäse, einmal mit Hack), ein süßes Brötchen, ein Croissant, ein Laugenbrötchen, eine Art Sesamring, ein weiterer Ring (eher süßlich). Dazu noch drei (mit Schafskäse) gefüllte Blätterteigstangen. Alles für fünf Euro. Ein Spottpreis, allerdings trifft die Auswahl nicht 100%ig unseren Geschmack. Das ist auch TGTG - wie eine Schachtel Pralinen: Man weiß nie, was man bekommt.
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Inhalt der Abendtüte des türkischen Bäckers |
Noch eine (süße) Tankstelle
Eine weitere Tankstelle (da scheint wirklich am meisten übrig zu bleiben am Ende des Tages), knapp 2km entfernt. Dort habe ich zwei Überraschungs-Tüten bestellt und wir wurden überrascht: Es gab mal etwas völlig anderes. Zwei große gemischte Salate, einmal mit Ziegenkäse, einmal mit Schinken, Käse, Ei. Normalpreis je 6,90 Euro. Dazu zwei kleine Portionen, eines sehr (!) leckeren Kartoffelsalats (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hausgemacht - da hätte ich sehr gerne das Rezept gehabt). Außerdem sehr viel Dessert: Zwei große Becher Quarkspeise mit Kirsch und Schokostreusel und dazu nochmal vier kleine Becher Quark mit Kirsche - sehr lecker. Preis insgesamt: Sieben Euro, also alles zum Normalpreis eines Salates.
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Inhalt des "Tank-Treffs" |
Noch ein Bäcker
Ersparnisse
Man bekommt für sehr wenig Geld wirklich sehr viel Essen. Insgesamt haben wir bei den neun Bestellungen lt. App 112 Euro gegenüber dem Normalpreis gespart, wenngleich ich normal nicht auf die Idee kommen würde "Ich fahr kurz zur Tanke und hol uns Abendessen!", eben allein wegen der Normalpreise. Laut App wurde durch die Verwertung der Lebensmittel (bzw. dadurch, dass sie nicht weggeworfen werden mussten) so viel CO2 vermieden...
- ...wie bei 129 Minuten Duschen anfällt
- ...wie bei 8.970 Akkuladungen verbraucht werden
- ...wie bei 143 kWh Strom(erzeugung) fällig werden
- ...wie bei 150 Tassen Kaffee entstehen
Kritikpunkte
Hmm, ja. Schön und gut (wie auch immer das gemessen wird). Allerdings gibt es bei der Sache m.E. auch drei Kritikpunkte: Die Abholzeiten, die Fahrerei und der Verpackungsmüll.
Speziell der letzte Einkauf (mit dem Salat und dem Nachtisch) wie auch der Sushi-Kauf hinterlässt leider eine Menge (Kunststoff-)Abfall. Alles andere war zumeist nur in Papier eingepackt oder direkt in einer Papiertüte (Brötchen). Es bleibt also ein kleiner fader Beigeschmackt, aufgrund des Mülls. Allerdings ist dieser zumeist ja so oder so angefallen, weil man sich irgendwann entschlossen hat, X Einheiten herzustellen und abzupacken, um sie für den Verkauf bereitzustellen. Insofern ist es also nicht "extra produziert" worden. Außerdem spare ich im Gegenzug ja z.B. den Aufschnitt, den ich sonst für das Abendbrot gekauft hätte und der ja auch verpackt ist.
Ein Tipp: Die App rät
generell dazu eine eigene Tasche mitzubringen. Das war bei allen Tests nur
einmal (beim letzten) wirklich zwingend notwendig. Bei allen anderen gab es ohne
zu fragen eine Tüte "dazu". Ob man da hätte "umfüllen" können, um
zumindest die zusätzliche Kunststoff-/Papiertüte zu sparen? Ungewiss,
weil manchmal schon fix und fertig vorbereitet, obwohl wir immer zu
Beginn des Abhol-Zeitfensters kamen, und ob die schon vorbereitete Tüte
dann nochmal anderweitig genutzt oder doch weggeworfen wird? Fraglich.
Dann kommt - wie erwähnt - die Fahrerei dazu: Je nachdem wo man wohnt, ist das Angebot entsprechend vielfältig (oder halt nicht). Wer zentral in der City wohnt, wird sicherlich ein Dutzend Angebote in fuß- oder radläufiger Entfernung finden. Wohnt man im Großstadt-Speckgürtel (so wie wir), gibt es immer noch einiges, doch will man Abwechslung, muss man den Suchradius vergrößern. Die Tage werde ich etwas vom 7km entfernten Hauptbahnhof abholen, aber nur, weil unser Sohn an dem Abend mit der Schule im nahgelegenen Theater ist und ich ihn dort abholen muss. Ansonsten wäre mir diese Strecke eigentlich auch schon zu weit. Für alle Großstädter, die vielleicht auf dem Weg von der Arbeit sowieso dort vorbeikommen, ist das jedoch nur minimal mit Mehraufwand verbunden.
Und zuletzt, die Zeiten: Oftmals sind die Zeiten natürlich nicht zu den klassischen Essenszeiten. Eine Frühstückstüte gibt es nicht um 08:00, sondern erst um 11:00 Uhr... wenn eben dort das Frühstück durch ist. Gleiches gilt für Mittag (oft gegen 14:00/15:00 Uhr) oder Abendessen (frühestens 19:00 Uhr, meist aber 20:00 - 21:00 Uhr). Klar, dass im "Hauptgeschäft" nichts "verschenkt" wird, sondern erst dann, wenn eben genau dieses durch ist und man sieht, was übrig ist. Für alle, die etwas zeitversetzt im Leben unterwegs sind, ist das aber durchaus attraktiv: Beispielsweise diejenigen, die nach der Früh- oder Nachtschicht nach Hause kommen oder halt erst recht spät Feierabend haben. Alle im "9 to 5" müssen sich arrangieren (= später als gewöhnlich essen).
Es bleibt noch eine Frage offen, die ich bis dato nicht klären konnte: Ich kann ja in der Regel nur über den Tag bestellen, also nicht heute, am Montag, für Donnerstag bestellen. Das Meiste ist immer für den laufenden Tag. Und viele (lukrative) Angebote sind auch schnell ausverkauft. Da frage ich mich schon irgendwo: Was, wenn über den Tag alle eingestellten Abend-Tüten verkauft wurden, aber an dem (Nachmit-)Tag läuft das Geschäft rasend gut und es bleibt am Abend kaum was übrig? Muss dann für die "TGTG"-Leute extra angefertigt werden (weil, die haben ja schon bestellt)? Oder wird wirklich ÜBERALL so viel (über-)produziert, dass IMMER etwas übrig bleibt? Ersteres wäre ja nicht wirklich im Sinne des Erfinders, zweites würde mich etwas schockieren (ich denke immer noch an die Taschen vom Türken und die rappelvolle Theke um 19 Uhr on top).
Ein letzter Kritikpunkt: Es heißt, TGTG würde den Tafeln weniger Produkte bescheren, also den Menschen, die wirklich darauf angewiesen sind. Nun, mein Kenntnisstand ist, dass die überwiegend verarbeiteten Lebensmittel, welche wir im Test hauptsächlich gekauft haben, meist nicht von der Tafel angenommen werden. Dort werden bevorzugt Produkte in Reinform, also alleremeist verpackt verteilt: Also beispielsweise Nudel-Packungen, Konserven, auch mal Kaffee oder Öl oder halt auch Obst und Gemüse in seiner ursprünglichen Form (ein Apfel, eine Salatgurke, usw.). All das hatten wir (mit Ausnahme der Backwaren) nicht genutzt. Diese Angebote gibt es zwar auch in der App, sind aber eher die Ausnahme.
FAZIT
Alles Fragen, die sich vermutlich nicht eindeutig klären lasssen. In Summe hatten wir rund neun, bzw. mit den Folgetagen fast ein Dutzend Mal Abendessen, für vier Personen, für rund 60 Euro. Also über den dicken Daumen einen Euro pro Tag und Kopf. Günstiger lässt sich wohl kaum essen. Kaufen wir dadurch weniger im Supermarkt? Ich würde zu einem sehr klaren "Ja" tendieren. Werfen wir weniger weg? Vermutlich auch (es fehlen Vergleichswerte).
Und wurden wir irgendwo schief angeguckt, nach dem Motto "Ach, guck an: Die Schnäpcchenjäger wieder! Kommen kurz vor Feierabend, wie die Aasgeier!"? Nein. Eigentlich überall wurden wir herzlich empfangen, uns wurde die Ware freundlich übergeben und es wurde sich bei uns bedankt. Unsere Favoriten waren eindeutig die Aral-Tankstelle (Rewe to go) und der Tank-Treff mit den Salaten/Desserts.
Es scheint also durchaus, als ob auch die Händler davon profitieren. Sicher: Alles, was so noch Abnehmer findet, muss nicht (kostenintensiv) entsorgt werden, sondern bringt zumindest noch ein paar Euro. "To good to go" erhält als Provision übrigens einen Euro plus Mehrwertsteuer pro Tüte. Win-Win-Situation. Wir werden das Angebot sicher noch öfter nutzen, denn das bringt durchaus auch etwas Abwechslung auf den (vorzugsweise) Abendbrottisch.
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