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Was bedeutet "Glück"?

Am 20. März ist regelmäßig Weltglückstag, also jedes Jahr. Und trotz der langen Grenze zu Russland, den sehr langen und dunklen Wintern (auch im Süden wird es im tiefsten Winter nur für max. fünf Stunden Tag) bleibt Finnland das Land mit der glücklichsten Bevölkerung der Erde. Der EU-Staat im hohen Norden Europas führt im sechsten Jahr in Folge (!) den Weltglücksbericht an. Es heißt, ein glücklicher Finne (sicher auch eine glückliche Finnin) braucht lediglich das finnische Roggenbrot und eine Sauna. Auch interessant: Dänemark folgt auf Platz zwei, dahinter Island, Israel, die Niederlande und Schweden - besonders Skandinavier scheinen offenbar irgendeine Geheimformel zu haben.
Deutschland büßt zwei Plätze ein, landet auf Rang 16, befindet sich aber zumindest konstant in den Top 20. Glücksforscher haben Schlüsselfaktoren ausgemacht, welche Menschen generell glücklicher machen, wie etwa soziale Unterstützung, Einkommen, Freiheit und die Abwesenheit von Korruption. https://www.merkur.de/welt/die-gluecklichsten-menschen-leben-in-finnland-zr-92157355.html
Das "nordische Phänomen", das man auch in manchen anderen europäischen Staaten sieht, liegt wohl auch daran, dass im globalen Vergleich mit Gesellschaften wie den USA (Platz 15), Japan (Platz 47) und anderen die Menschen hier verhältnismäßig viel Freizeit bzw. Urlaub haben. Zum Vergleich: Auch wenn Japaner_innen im Schnitt bis zu 20 Tage bezahlter Urlaub zustehen, nehmen sie ihren Urlaubsanspruch kaum wahr. Durchschnittlich haben Japaner_innen so meist nur zehn Tage Urlaub, wenn nicht noch weniger. In den USA gibt es keine (!) Regelung für einen Mindestanspruch an Urlaubstagen - das heißt, den Arbeitnehmer_innen steht gesetzlich theoretisch kein Urlaub zu (in der Praxis jedoch ähnlich wie in Japan). Die Bewohner_innen Skandinaviens sind also nicht in gleicher Weise mit der Arbeit "verheiratet", der "Wohlfahrtsstaat" behandelt einen als Bereicherung, die gewährte Elternzeit ist großzügig und einiges mehr. Und ganz allgemein: Im Norden erwarte man nicht viel und sei zufrieden mit dem, was man hat. Auch wenn das Wetter öfter mal schlecht ist und die Landschaft karg. Wohl wahr... Palmenstrände und Südsee-Temperaturen such man dort vergebens. https://www.tagesschau.de/ausland/weltgluecksbericht-101.html

Aber was bedeutet Glück nun eigentlich konkret? Im Laufe des Lebens ändere sich die Art des Glückempfindens, erläutern Experten. Junge Leute suchen eher Vergnügen und Nervenkitzel - sie eilen von Glücksmoment zu Glücksmoment, was zwar intensiv, aber auch flüchtig sei. In späteren Jahren des Lebens folge das „Tal der Tränen“: Ein Lebensabschnitt, in dem viele vor allem glücklich seien, wenn Stress und Unglück einfach mal eine kurze Pause einlegen.
gefunden auf istdaslustig.de
 
Doch jammern viele nicht auch einfach auf hohem Niveau?
  • Ist es nicht Glück genug, dass man Arbeit hat, angesichts von immerhin rund 2,6 Mio. Arbeitslosen und knapp 3,5 Mio. Unterbeschäftigten in Deutschland oder z.B. gar knapp 30% Arbeitslosenquote in Südafrika? Dass diese Arbeit für ein warmes Heim, ein Dach über dem Kopf und eine warme Mahlzeit sorgt?
  • Ist es nicht Glück genug, dass man überhaupt (genug) zu Essen hat, angesichts rund 6 Mio. Deutschen - davon allein 2 Mio. Kinder - die von Ernährungsarmut betroffen sind oder 828 Mio. hungernden Menschen weltweit? 37 Länder werden das Ziel "#ZeroHunger" bis 2030 nicht erreichen!
  • Ist es nicht Glück genug, dass man hierzulande - allen bekannten Problemen zum Trotz - immer noch eines der besten Gesundheitssysteme der Welt hat, im Gegensatz zu Ländern in Asien, den USA oder auch ganz nahligend in Osteuropa?
  • Ist es nicht Glück genug, dass wir frei reisen, unsere Meinung sagen und unsere Persönlichkeit so ausleben dürfen, wie es uns beliebt, ohne irgendeine Art von Restriktionen befürchten zu müssen? Wir könnten nur mit einem Lendenschurz bekleidet und einem Gummihandschuh auf dem Kopf, auf der Haupteinkaufsstraße einer belebten Metropole "Hurra, ich bin ein Tintenfisch" schreien - in Berlin fällt man damit kaum auf, in Köln nur außerhalb des Karnevals und in Hamburg entlockt dieses Verhalten dem typischen Norddeutschen bestenfalls ein entsetztes "tzz!".
  • Oder ganz banal, zwei sehr alltägliche Dinge für uns Mitteleuropäer: Gut vier Milliarden Menschen auf diesem Planeten haben keine Toiletten mit angemessener Entsorgung der Fäkalien und mehr als zwei Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Grundsätzlich ja - wir sollten sehr zufrieden und in gewisser Weise glücklich sein. Dennoch gibt es da die Schattenseiten...
  • Viele arbeiten, des Arbeitens Willen - reine, stupide Existenzsicherung. Tag für Tag. Und ja, klar ist: Es können nicht alle von uns Entertainer, Astronautin oder erfolgreicher Börsenmakler oder Vorstandschefin sein - es muss auch diejenigen geben, die im Restaurant "zur goldenen Möwe" die Pommes wenden. Aber: Nur verhältnismäßig wenigen ist es vergönnt, täglich mit Dingen ihre Brötchen zu verdienen, für die sie wirklich brennen. Vielleicht bekanntestes, wenngleich fiktives Beispiel: Marshall aus "How I met your mother" - er wollte ursprünglich Rechtsanwalt werden, um gegen die großen Konzerne und für den Umweltschutz zu kämpfen. Aufgrund finanzieller Nöte arbeitete er jedoch nach Beendigung des Studiums als Anwalt in der Rechtsabteilung einer Bank, die mit Umweltschutz nicht wirklich viel am Hut hat. Viele Menschen würden sicher gerne etwas anderes machen, können damit aber vielleicht nicht ihren Lebensunterhalt bestreiten oder bekommen schlicht nicht die Chance dazu. Karrierechancen sind allzu oft sehr ungerecht verteilt (weil sehr oft auch bereits "in die Wiege gelegt").
  • Es gibt theoretisch genug Essen, um alle Menschen auf der Welt satt zu bekommen, doch es ist zum einen schlecht verteilt und zu vieles wird weggeworfen, verschwendet.
  • Wir brauchen uns hierzulande keinerlei Gedanken machen, wenn wir krank sind - "Kann ich es mir leisten zum Arzt zu gehen?" und wenn ja, "kann ich danach auch noch die Arzneimittel bezahlen?". Anders als in Deutschland ist z.B. das Gesundheitssystem der größten Volkswirtschaft auf diesem Globus nicht einheitlich staatlich geregelt: Amerikaner_innen können sich über den Arbeitgeber versichern lassen, verlieren diesen Schutz jedoch bei Verlust des Arbeitsplatzes. Mit "Obamacare" führte die US-Regierung 2010 eine Krankenversicherungspflicht ein. Dennoch hat bis dato immer noch nicht jede/r Bürger/in eine Versicherung abgeschlossen. Hierzulande werden jedoch Krankenhäuser viel zu oft als "Profitcenter" geführt. Pflegenotstand/Fachkräftemangel allerorten. Facharzttermine oder Therapieplätze mit einem Jahr Vorlaufzeit. Zwei-Klassen-Medizin bei privat und gesetzlich Versicherten...
  • Freiheit: Ein deutscher Reisepass ist der "drittmächtigste des Planeten" - man kann damit, ohne jegliche weitere Visa, in 190 Länder reisen. Jetzt, sofort. Aber das ehemals grenzenlose Europa hat ein paar Dellen... der Brexit zum Beispiel, Frankreich schließt jüngst Grenzübergänge zu Spanien. Wir können heute eine Demo anmelden und uns morgen versammeln - in anderen Ländern wäre das sehr gefährlich. Die Kehrseite der Medaille: Das Recht steht allen zu - auch "Querdenkern", "Reichsbürgern" u.ä. Verfassungsfeinden. Auch wenn diesseits stets von einer "Diktatur" gefaselt wird, in derer wir alle leben müssen (das ist aber echt ne beschissene Diktatur, in derer ihre Gegner unbehelligt herumlaufen und sämtliche Medien über ihre Aktionen berichten dürfen!). Wir können auf offener Straße laut Musik hören, uns küssen, tanzen oder fluchen (alles streng verboten z.B. in Dubai), Frauen müssen sich nicht verschleiern (gefährlich z.B. im Irak), dürfen sogar Auto fahren (in Saudi-Arabien erst seit 2018 möglich), oder einfach "queer as fuck" sein (in 69 Ländern wird Homosexualität strafrechtlich verfolgt, in 11 droht die Todesstrafe).
Zurück zum Glück: Warum sind wir hierzulande "lediglich" auf Platz 16? Nun, selbst Mittelmeer-Staaten wie Spanien (Platz 32), Italien (Platz 33) oder Griechenland (Platz 58) schneiden (sehr viel) schlechter ab und dass, obwohl sie sich beispielsweise durch ihre traditionellen Küchen sehr viel besser ernähren und beispielsweise Spanien in der EU das Ranking in der Lebenserwartung anführt. Und: Nirgends in Italien gibt es so viele Hundertjährige wie in der süditalienischen Region Cilento. Im dortigen Acciaroli ist die Dichte der in hohem Lebensalter stehenden noch höher als auf der Insel Okinawa in Japan. https://www.swisslife.de/pk/magazin/dorf-100-jaehrigen.html
Letztere wird aufgrund ihrer besonders langlebigen Bevölkerung auch "Insel der Hundertjährigen" genannt. Den Gründen für die hohe Lebenserwartung in Japan sind die Forscher noch auf der Spur. Ins Spiel gebracht werden unter anderem das Klima, der Lebensstil, geistige und körperliche Betätigung sowie Schlafgewohnheiten. Ziemlich sicher spielt aber auch hier die gesunde Ernährung eine große Rolle: Die japanische Küche gilt allgemein als fettarm und ausgewogen. Viel Gemüse, wenig Fett und Salz – diese Kombination ist sicher allen zu empfehlen, die lange fit und damit sicher auch glücklich bleiben wollen.

By the way: Rom hat im Jahresdurchschnitt rund 7h Sonne pro Tag, Helsinki kommt nur auf knapp 5h. Ausreichend Sonne ist wichtig für die körpereigene Produktion von Vitamin D. Häufig äußert sich Vitamin-D-Mangel in Müdigkeit, Erschöpfung und Abgeschlagenheit oder eine erhöhte Infektanfälligkeit. Auch Stimmungsschwankungen können vorkommen, in der dunklen Jahreszeit oft „Winterdepression“ genannt.
Stichwort! Schätzungsweise 16 bis 20 von 100 Menschen erkranken irgendwann in ihrem Leben mindestens einmal an einer Depression oder einer chronisch depressiven Verstimmung (Dysthymie). Frauen sind häufiger betroffen als Männer, ältere Menschen öfter als junge. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/depression.html
Im internationalen Vergleich liegen hierbei China (Glücksindex Platz 64) und Indien (irgendwo zwischen Platz 120 und 130) bei den Fallzahlen weit vorne, aber die Bevölkerungszahl ist hier mit jeweils rund 1,4 Milliarden Menschen ungleich höher. Prozentual kommen beide Länder jeweils etwa auf 4%, Deutschland mit rund 4 Mio. (aktuell) Betroffenen auf etwa 5%. Was macht uns also Kummer und Sorgen? Was liegt so vielen auf der Seele?

Ist es vielleicht "die Enge"? Die Bevölkerungsdichte Finnlands beträgt rund 18,3 Einwohner_innen pro Quadratkilometer. In Deutschland sind es satte 232 Personen pro km²! Über 12x so viel. Vielleicht ist das einer der Gründe für diese Zahl: Fast jeder zweite Deutsche hat sich (lt. Forsa-Umfrage) schon einmal mit seinen Nachbarn gestritten. Vor allem die Norddeutschen (Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein) sind streitlustig: 54% der Befragten gaben an, schon einmal in nachbarschaftliche Konflikte verwickelt gewesen zu sein. Deutschlandweit sind es 46%.
Am häufigsten wird wegen Lärmbelästigung gestritten (74%). Jeweils knapp über die Hälfte der Befragten bringen falsch geparkte Autos auf die Palme oder streiten sich über nicht eingehaltene Nachbarschaftspflichten. Der Streit am Gartenzaun scheint übrigens zugenommen zu haben: Bei derselben Umfrage im Jahr 2014 gab nur jeder Dritte an, sich mit seinen Nachbarn zu streiten. https://de.statista.com/infografik/12380/erfahrungen-mit-nachbarschaftsstreit/
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Aber in der Tat könnte man angesichts der Vielzahl an Krisen, Problemen und Themen, die heutzutage tagtäglich auf uns einprasseln, verzweifeln. Und das Schicksal erlaubt uns keinerlei Verschnaufpause: Kaum hatte uns Corona drei Jahre in der Mangel, knüpft lückenlos der Krieg in der Ukraine an, welcher die Energiekrise und eine hohe Inflation mit sich brachte. Die Türkei droht Griechenland, China Taiwan und Nord- Südkorea.
Die Welt ist ein Dorf geworden - Nachrichten vom anderen Ende der Welt erreichen uns heute sehr viel schneller als vor einigen Jahrzehnten. Und die Verkettungen sind auch sehr viel komplexer - wenn in den 80ern am anderen Ende der Erdkugel ein Tropensturm herrschte, entlockte das den Meisten ein erschüttertes "Aha". Der Vietnamkrieg Mitte des letzten Jahrhunderts hatte für die/den Deutschen an sich keinerlei sonderlichen direkten Auswirkungen. 
Heute bedeutet es, dass es (mit Zeitverzug) meist auch Konsequenzen für uns bedeutet (Stichwort Lieferketten, etc., Beispiele: Corona, Tanker steckt im Suez-Kanal, usw.). 
 
Und: Unsere Sensationskultur berichtet beinahe ausschließlich von unschönen Dingen und nicht (so oft) von positiven. Da ist beispielsweise die aktuelle Meldung von einem Mann, der auf einem Volksfest in Münster einen Streit schlichten wollte. https://www.focus.de/panorama/welt/sonntag-geschlossen-polizei-gibt-nach-bluttat-auf-kirmes-beschreibung-von-fluechtigem-taeter-heraus_id_188751591.html 
Der 31jährige Dachdecker geriet dabei zwischen die Streithähne und wurde mit einem Stich ins Herz getötet - seine Verlobte und der neunjährige Sohn mussten alles mit ansehen, müssen nun in psychologische Behandlung. Allein diese Meldung könnte uns in Zukunft vielleicht sehr viel vorsichtiger agieren lassen, wenn in unserem Umfeld etwas ähnliches passiert oder jemandem Unrecht getan wird. Werden wir mit dieser Info im Hinterkopf und der Verpflichtung unserer Familie gegenüber, zaghafter oder gar nicht einschreiten? Kaum jemand erfährt jedoch von den sicherlich zahlreichen Momenten, wo mutige und engagierte Bürger_innen Verbrechen verhindern, Mitmenschen helfen oder sogar Leben retten. Es passiert bestimmt, aber viel zu selten liest/hört man davon.

Ist es also auch "Glück", wenn wir trotz aller Widrigkeiten auf den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft bauen können? Wenn wir wissen, dass wenn wir in der Straßenbahn angepöbelt werden, idealerweise ein paar andere für uns Partei ergreifen und den Agressor damit in die Schranken weisen, ihn (oder auch "sie") damit einschüchtern? Oder viel banaler: Wenn wir einem anderen Menschen die Tür aufhalten, der alten Dame vielleicht mit den Einkaufstaschen helfen, der Kassiererin im Supermarkt, die stupide und von vielen unbeachtet, tausende von Waren über den Scanner zieht, ein Kompliment für ihre Frisur machen oder sagen, wie gut ihr der Pullover steht, gänzlich ohne anzüglich zu sein oder "flirten" zu wollen, sondern einfach nur, um einem anderen Menschen etwas Nettes zu sagen? In etwa so, wie es im Weihnachts-Spot dieses Einzelhändlers sehr schön illustriert wird: https://www.youtube.com/watch?v=PCBx09xoeX8
Ich denke: Ja!
Fazit: Wer glücklich sein möchte, sollte sich sicherlich gesund ernähren, sich ausreichend bewegen und gesund schlafen. Nett/aufmerksam zu anderen sein. Wenig Stress ist sicher ebenso förderlich. Wie habe ich es vor einiger Zeit mal selbst versucht zu definieren? Der Sinn des Lebens besteht zum Großteil darin, sich das Leben so früh wie möglich, so angenehm wie möglich zu machen.
 
Und zum Abschluss: Regen wir uns viel zu oft über Kleinigkeiten auf? Sollten wir uns viel häufiger an Bobby McFerrins Leitsatz aus dem 1988 erschienenden Song "Don't worry, be happy" orientieren oder an dem bekannten Ausspruch aus dem König der Löwen "Hakuna Matata", was Swahili ist und "keine Sorgen" bedeutet? Oder sollten wir uns wie der indische Mönch Gaur Gopal Das viel öfter fragen "Then why worry?" der es hier sehr schön veranschaulicht: https://www.youtube.com/watch?v=9YRjX3A_8cM

 

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