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Shoppen in Fernost? Weiß ich nicht, Digga

Ach ja, früher... da ist man mit der Familie in die City gefahren, wenn man Einkaufen wollte. Man ist durch die Straßen gebummelt, hat sich an Schaufensterscheiben die Nasen platt gedrückt und ist (Stunden) später mit vollen Tüten nach Hause gekommen. Nun, dieses Bild ist ebenso passé, wie mein seinerzeitiger Ausbildungsberuf, der unmittelbar etwas mit dieser Thematik zu tun hat (Schauwerbegestalter) - damals bestand ein Schaufenster noch aus einem (zumeist abgeschlossenen) Raum, mit einer Rückwand, die man je nach Thema/Jahreszeit mit Stoff oder Folie bespannt hat, ebenso wie manchmal die Bodenplatten. Dann kam in der Regel ein Eye-Catcher, also z.B. (sehr vereinfacht runtergebrochen) ein Strandkorb im Sommer oder ein Tannenbaum zur Weihnachtszeit. Man hatte an solchen Blickfängen damals noch Wochen (!) gearbeitet - ich weiß noch ziemlich genau, wie ich in meiner Ausbildung einen alten Stuhl mit Blähton (der von Hydrokulturpflanzen) bekleben sollte - Kügelchen für Kügelchen, mithilfe einer Heißklebepistole und mittels der ich mir dann auch prompt Verbrennungen zweiten Grades an den Fingern zuzog, weil ich mit dem Ding noch keine Übung hatte und ich den heruntertropfenden Heißkleber auffangen wollte (Warum WTF? 😕). Ja, die Schaufenster von damals waren aufwändig gestaltet. Eine komplette Umgestaltung konnte gut und gerne bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen, je nach Größe. Dazu kamen dann noch hand-/mit Schablone geschriebene Preisschilder, oft auch eine Fensterbeklebung, Ausrichtung der Beleuchtung, etc..

Das ist längst nicht mehr der Fall. Den Anfang machten Durchsichtsfenster, wo man direkt in den Laden schauen konnte. Davor dann ein paar Figuren ("'Puppen' stehen am Bahnhof" pflegte mein Ausbilder damals zu sagen) oder Schneiderbüsten (also bei mir/im Mode-Bereich) und dann vielleicht noch eine Pflanze, ein Poster oder irgendsowas in der Art. Halt was Schnelles, was ein/e Verkäufer/in nebenbei herrichten kann. Den/Die schickt man vielleicht mal auf einen Wochenend-Crashkurs (wenn's hochkommt). Eine/n Schauwerbegestalter/in oder heute "Gestalter/in für visuellles Marketing" (früher: Dekorateur/in) mit einer dreijährigen Ausbildung kann/will sich heute kaum noch jemand leisten (und wenn dann nur für einen "Hungerlohn"). Und prägt heute der Leerstand viele Innenstädte, da die Zeit der Warenhäuser wie auch mein damals erlernter Beruf Geschichte sind.

Auch dazu beigetragen: Heute ist Online-Shopping kein Nischenmarkt mehr. 2021 hatten rund 3/4 aller Internetnutzer_innen in der EU auch online eingekauft. Besonders hoch der Anteil in den Niederlanden und Dänemark (jeweils >90%). Immer weniger fahren in die City, kaum jemand schleppt noch Tüten nach Hause. Man erledigt alles bequem vom heimischen Sofa und der Paketbote liefert es frei Haus. Onlinehandel sei sogar nachhaltiger als der stationäre Handel und damit besser als sein Ruf.

Jetzt bin ich ein wenig abgeschweift vom eigentlichen heutigen Thema, obwohl... eigentlich auch nicht: Zeiten ändern sich. Und das Einkaufen auch. Und bestimmte Anbieter könnten sich sogar zum "Amazon-Killer" entwickeln. Quizfrage: Was haben all diese Apps gemeinsam?

Grafik: Collage
 

Außer, dass keine einzige davon auf meinem Smartphone zu finden ist oder jemals sein wird? Alle Anbieter bzw. die Waren, die dort angeboten werden, kommen aus China! Okay, Shein sitzt mittlerweile in Singapur und Wish.com hat seinen Firmensitz in San Fransisco, aber vom Grundsatz her ist bei Wish.com dasselbe Programm: Ware aus China kommt direkt zum Kunden, ohne Zwischenhändler, auch nach Deutschland. Teils mit absurd günstigen Preisen wird aggressiv vor allem auf Social Media geworben. Derzeit bekommt man Gerüchten zufolge eine Drohne im Wert von (angeblich) 100$ geschenkt, nur dafür, dass man sich die Temu-App herunterlädt. Und auch dann wirkt die App eher wie ein Glückspielautomat, als ein Warenhaus: Glücksräder hier, Minispiele dort, bunte Banner und Rabattcodes bis die Schwarte kracht. Kann man bei einer Uhr für drei Euro, Bluetooth-Kopfhörern für fünf Euro oder einer nagelneuen Elektro-Zahnbürste für knapp 2,50 Euro irgendwas falsch machen? OH JA!

Einen (offensichtlichen) Haken hat das Ganze von vornherein: Lange Lieferzeiten von nicht selten drei, vier Wochen. Denn so lange braucht es im Schnitt, bis die 200.000 Temu-Pakete Deutschland erreichen - pro Tag! Denn es kommt wirklich direkt aus der Fabrik in China, keine Zwischenhändler o.ä.. Da weiß manche/r schon gar nicht mehr, was da seinerzeit so bestellt wurde, wenn die zerknitterte Tüte dann endlich ankommt (wenn sie denn ankommt - oftmals halt einfach auch gar nicht und dann viel Spaß mit dem chinesischen Kundendienst).

Quelle: IMAGO/NurPhoto  

Wenn man das Ganze dann auspackt und sich (böse) erinnert, was man da beim hektischen Genuss von drei Liter Küstennebel in den digitalen Warenkorb geklickt hat, stellen sich automatisch drei Fragen:

  1. Brauche ich das jetzt wirklich/immer noch?
  2. Schade ich meiner Umwelt oder Gesundheit bei der Nutzung?
  3. Sollte ich vorsichtshalber mal meine Kontoauszüge checken?

Die Qualitätsfrage

Jede/r sollte sich mal bei Preisen von drei Euro für eine Jeans fragen, aus welchem Material diese besteht, bzw. welche Chemikalien da eingesetzt worden sind... sicherlich nicht die hochwertigsten. Und den Schund trägt man dann direkt auf der Haut! Von den Bedingungen derer, die den ganzen Mist produzieren mussten mal ganz zu schweigen. Oder wie wohl die Verarbeitung der Elektro-Zahnbürste sein wird? Ob man das CE-Zeichen bei 2,50 Euro Endpreis vielleicht einfach (ohne jegliche wirkliche Prüfung) einfach so hat draufdrucken lassen? Es gibt zahlreiche Test dieses "Elektro-Schrotts". Nebeneffekt: Sorgt die schlechte Qualität und mangelnde Sicherheit eines Gerätes für einen Schaden (etwa einen Akkubrand), haftest du möglicherweise als Käufer_in, da du als Importeur_in des Produktes giltst. "Bei Wish bestellt" ist mittlerweile längst zu einem Meme geworden.

Foto: Netzfundstück

Und die tollen Kleider, die dort zu sehen sind, entpuppen sich allzu oft also regelrechte "Lappen" - da ist oftmals (Achtung, Mega-Wortspiel) mehr S(c)hein als S(h)ein:

Bild: Stern.de -
© www.facebook.com/KnockoffNightmares/

Eines ist mal sicher: Wenn nicht gleich die sofortige Enttäuschung beim Auspacken kommt... keines (und da lehne ich mich jetzt mal ziemlich sicher sehr weit, aber sehr entspannt aus dem Fenster), KEINES dieser Produkte wird eine annehmbare Lebenszeit vor sich haben/erreichen. Das Meiste wird spätestens (!) binnen der normalen Gewährleistungsfrist in die Binsen gehen. Womit wir beim zweiten Thema sind...

Garantie? Ach wie!

China ist weit weg. Das weiß auch der Hersteller. "Was wollen die schon machen, wenn sie unzufrieden sind? Sich ins Auto setzen und die 13.000km (einfach!) auf sich nehmen? Bei solchen Ramsch-Artikeln für 98€/h einen Anwalt nehmen, schon allein 'aus Prinzip!'?". Schon mal drüber nachgedacht, ob und wenn ja wie man mit der chinesischen Fabrik einen Gewährleistungsfall diskutieren will (ach, ihr hattet gar keinen Chinesisch-Leistungskurs auf dem Claudia Schiffer-Gymnasium? Egal, gibt ja Google Übersetzer😂)? Ach stimmt, bei drei Euro für eine Uhr, werfe ich die einfach weg, bevor ich mir da Mühe mache. Und postwendend kommt der nächste Aspekt...

Nachhaltigkeit? Aber es ist doch soooo günstig!

Bereits unsere Großeltern wussten: Wer billig kauft, kauft zwei (oder drei, vier) Mal. Und ja, theoretisch könnte ich mir etwas mitunter zehn Mal kaufen, bevor ich den Preis für das teure Original erreiche. Ich sag's mal so: Ich habe einmal den Fehler gemacht, für unsere elektrische Zahnbürste die günstigen "no name"-Ersatzkopf-Borsten zu bestellen. Mir ist das Teil nach dem Einschalten im Mund in alle Einzelteile zerfallen! Hätte ich fünf Euro genauso gut anzünden können. Dann lieber doch den (wie Rasierklingen total überteuerten) 8+2er-Pack vom Originalhersteller für 30 Euro beim Drogeriemarkt.

Rücksendung bei Nichtgefallen/mangelhafter Qualität? Da hört es schon auf mit "günstig"

Rücksendungen beim Billig-Shop Temu sind nur bedingt kostenlos. Beispiel: Ihr habt zehn Artikel bestellt und schickt direkt nach Erhalt die ersten beiden zurück, weil sie euch nicht gefallen, ist das kostenlos. Entscheidet ihr euch später, noch zwei weitere Artikel zurückzuschicken, müsst ihr dafür drei Euro zahlen. Bei einem 5er-Pack Socken für 1,80 Euro ein glattes Negativgeschäft. Die haut ihr dann lieber entnervt in die Tonne, weil sie sich aufribbeln, anstatt schlechtem Geld noch gutes hinterher zu werfen. Verständlich. Wer normal etwas nach China zur Beanstandung schicken möchte, dem empfehle ich hier noch einen Auszug aus der DHL-Preisübersicht:

  • Ein Päckchen bis 2kg kann 11,99 oder 18,49 Euro kosten
  • Ein Paket bis 5kg bereits 45,99 Euro
  • bis 10kg sogar 61,99 Euro
  • und darüber sind wir dann schon dreistellig (100,99€) - für das Porto!!!
Übrigens: Auch nicht sooo viel teurer als nach GB... dorthin kostet ein Päckchen 15,49€ und ein 10kg-Paket 34,99€ - Brexit sei Dank! Nach Irland, Griechenland oder Finnland kostet letzteres z.B. nur 21,49€ .

Shoppe wie ein Milliardär? Bis P. Zwegat mit dem Flipchart kommt!

"Shop like a billionaire" so das Motto von Temu. Nun, allein an zwei Punkten hakt dieses Motto. A) Wenn ich shoppe, dann gebe ich Geld aus. Sollte der Slogan suggerieren, dass ich von all den Ersparnissen/Rabatten reich werde, dann... nein. Das ist doch nicht "Girl-Math", verdammt noch eins! B) Ich bezweifle ERNSTHAFT, dass irgendein Milliardär auf diesem gottverdammten Planeten sich so weit herunterlassen würde und diesen China-Schrott kauft bzw. trägt/nutzt. Selbst Carmen und Roooooooooobert Geiß haben mutmaßlich "nur" 100 Millionen Euro Vermögen. Für den "Milliardär" (bzw. im engl. Sprachgebrauch "Billionaire") müsste zumindest noch eine Null dran. Aber das ist nicht das Thema. Selbst die Geißens würden sich in Grund und Boden schämen, wenn sie mit einer (gefälschten) Gucchi-Tasche für nen Zehner von Temu zum Austern-Schlürfen zu McDonalds gehen müssten! Nur Schantalle aus Wuppertal und Ronny aus Zeulenroda werden den Mist dort kaufen und sich in ihrer Gang dann noch als der King/die Queen fühlen. Bis irgendwann dann der Gerichtsvollzieher mit dem Kuckuck kommt und ihn auf den 15 Jahre alten Fiat 500 pappt (der hat zumindest noch mehr Wert, als sämtliche getätigten Bestellungen auf dieser App). Die App verleitet dazu, Dinge zu kaufen, die man sonst nicht benötigt hätte, um sich gut zu fühlen. Die angebliche Preisersparnis spornt einen weiter an, denn nicht nur Kaufen macht glücklich, sondern auch Sparen.

Günstig gekauft - beim Zoll draufgezahlt

Temu muss aufgrund der geringen Artikel-Preise in vielen Fällen keinen Zoll zahlen. Denn der fällt erst bei einem Sachwert ab 150 Euro an. Und Temu trickst ordentlich dabei. Dennoch könnten Einfuhrumsatzsteuern und Verbrauchssteuern anfallen, welche die Kaufenden bereits ab 5,26 Euro Warenwert zahlen müssten. Zustelldienste legen diese Kosten in der Regel aus und kassieren dann bei Ihnen bei der Paket-Zustellung. Dann wird der billig gekaufte Krempel mit einem Schlag teuer.

Datenschutz? China? 😂

Gestatten Sie, dass ich hier einmal höhnisch auflache, my Lord? Bei all dem, was wir über China wissen? Einem Land, dass die Überwachung seiner Einwohner_innen auf ein neues Level gehoben hat (bei einer Bevölkerung von fast 1,5 Milliarden Menschen sind in China mehr als 700 Millionen Überwachungskameras installiert - das ist fast eine für jeden zweiten Bürger)? Welches ein soziales Punktesystem praktiziert (gehst du bei Rot über die Ampel: Punktabzug - engagierst du dich in der Partei: Punkteaufstieg - mit einem guten Punktekonto bekommst du leichter einen Kredit oder eine Reise - wenn nicht, dann... nicht)? Auf einer Tafel kann man in jedem Dorf von jedem/jeder Einwohner_in öffentlich den Punktstand betrachten! Also dieses Land soll ausgerechnet bei einer Einkaufs-App alle vorstellbaren Datenschutz-Bestimmungen einhalten? Sorry, ich muss schon wieder lachen. Wir wissen, was Amazon - ein amerikanischer Konzern - alles über unser Kaufverhalten speichert... bei weitem nicht nur, was wir wann gekauft haben, Nein: Wann haben wir was gesucht, wie lange wir was angeschaut haben, in welcher Verbindung was angeklickt wurde. Selbst wenn wir Alexa fragen, wie das Wetter wird, wird die Stimme gespeichert. Man kann das übrigens auch mal abrufen, was Jeff B. so über uns weiß - sollte jede/r mal machen, ist interessant. Nun, China ist da nochmal ein Level on top.

Temu macht keinen Hehl daraus, an personenbezogenen Daten interessiert zu sein und diese auch "für kommerzielle Zwecke" zu nutzen. Das bedeutet, die Daten werden weiterverkauft. Schluss, Aus, Ende. So einfach ist Damentennis. Erschreckend: Viele Kinder und Jugendliche nutzen die App, weil sie eben auch aggressiv z.B. auf TikTok (eine weitere China-App) oder Youtube Werbung machen. Influencer_innen machen wahre Shopping-Exzesse auf Temu & Co. und bestellen nach dem Auspacken erst mal einen Container für den Verpackungsmüll (und sicher auch den einen oder anderen Artikel selbst). Es gibt bereits Berichte, dass Bankdaten von Temu-Kund_innen im Darknet zum Verkauf angeboten wurden und sogar schon nicht autorisierte Abbuchungen von Konten stattgefunden haben. Theoretisch wäre es auch möglich, dass die chinesische Regierung Einblick auf die Daten verlangt.

Dass Apps Daten sammeln, schockt mittlerweile wohl niemanden mehr. Auch Temu versucht schon Mail-Adresse und Handynummer abzugreifen, bevor man überhaupt angemeldet ist. Allerdings hat Temus Mutterkonzern eine besondere Geschichte mit dem Datenschutz. Denn die PDD Holdings betreibt einen weiteren Online-Shop namens Pinduoduo. Und dessen App wurde in den USA bereits aus dem Google Play-Store verbannt. Der Vorwurf: In einigen Versionen sei Malware, also Schadsoftware, gefunden worden. Wie CNN berichtete, sollten entsprechende Versionen der App Cybersicherheitsexperten zufolge ihre Zugriffsberechtigungen „eskalieren“ können. Folge: Die App könnte eure Aktivitäten auf anderen Apps überwachen, Benachrichtigungen und Kalender checken, private Nachrichten lesen, Fotos sehen und eigenständig eure Einstellungen verändern. Viel weitergehende Funktionen als die durchschnittliche Social-Media-App. PDD hatte die Anschuldigungen (natürlich) zurückgewiesen. Aber wisst ihr ganz genau, was euer Handy nachts gen China schickt?

Man sieht: Einkaufen hat sich verändert. Nicht nur, dass wir ganz banal das Handy für einen schnellen Preisvergleich zücken, wenn wir im stationären Handel etwas gesehen haben, was unser Interesse weckt ("Mal schauen, ob es das im Internet günstiger gibt"). Auch die Anbieter sind nicht nur noch auf den Verkauf von Waren sondern auch mit Kundendaten aus. Denn Informationen sind mittlerweile viel mehr wert, als vieles, was sich in die Hand nehmen lässt.

Grafik: Collage

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