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O'zapft is = Pleite samma!

Bayern. Ein Volk für sich. Das merkt man im Allgemeinen schon an der Sprache, aber sehr häufig (auch) an der Einstellung. Der Landesvater? Wird nicht müde zu betonen, dass Bayern das beste, schönste und großartigste Bundesland sei. Ja mehr noch: Bayern ist eine Weltmarke, ein Premium-Land, die Vorstufe zum Paradies! Mkay...? Der FC Bayern? Wenn es am Ende der Saison "nur" der (deutsche) Meistertitel wird, spricht man von einer "vergeigten Saison", wenn man zumindest noch den DFB-Pokal holt, von einer "Enttäuschung" - ohne das "Triple" (also Gewinn der Champions League on top) ist man praktisch wertlos - das ist dort der Standard. In einem alten Post habe ich damals bereits festgehalten, dass die Bayern den Österreichern im Grunde viel näher sind, als dem Rest Deutschlands.

EIN PROSIT! - Bild: Collage

Und das zeigt sich ganz besonders, wenn Oktoberfest ist. Komischerweise schmeißen sich zu dieser Zeit dann auch zig Menschen, außerhalb Bayerns, in Trachtgewand. Ich hab's schon einmal gesagt: Wenn hierzulande Schützenfest ist, ziehen Besucher aus Bayern doch auch nicht diese grünen Uniformen an - nicht mal wir als Einheimische, aber nicht-Schützen_innen machen das! Oder kommen zur Kieler Woche alle Besucher_innen von nah und fern in Matrosen-Anzügen? 

Auf dem größten Volksfest weltweit wird (wie für Bayern üblich) nur in Superlativen gerechnet: Das Oktoberfest generierte 2018 einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro inklusive Übernachtungen (dazu gleich mehr). 2023 besuchten insgesamt 7,2 Millionen Menschen das Volksfest - das ist praktisch die gesamte Bevölkerung (alle, vom Säugling bis zum Greis) der Metropolregion München, also im Grunde der südlichen Hälfte Bayerns. Vom ersten Tag inkl. Fassbier-Anstich berichtet (natürlich) der Bayerische Rundfunk drei Stunden live mit einer Sondersendung in der ARD (also bundesweit) - da sitzen ein halbes Dutzend Nasen am Tisch im Festzelt (s. Titelbild), die kaum jemand nördlich vom Landstrich Würzburg-Bamberg-Bayreuth kennen dürfte, aber im "großartigsten Bundesland" sind sie vermutlich bekannt, wie das Dreigestirn in Köln. Jede/r hat vor sich einen Humpen Gerstenkaltschale im Wert von 15 Euro stehen (aktueller Durchschnitts-Preis für eine Maß) und gefühlt wird (spätestens) alle zwei Minuten "auf eine friedliche/tolle Wiesn" angestoßen - nachmittags... im Fernsehen.

Wie schon erwähnt: Der Literpreis Festbier ist auf einem Allzeit-Hoch von in Spitzen 15,80 Euro angekommen. Gehst du normal essen, kostet dich ein (hierzulande) großes Bier (0,5l wäre in Bayern "ein Reagenzglas" und Kölsch - 0,2l - ein "Fingerhut") etwa fünf oder sechs Euro. Im Supermarkt bekommst du für 16 Euro teils einen ganzen Kasten, also roundabout zehn Liter (20 x 0,5l). Hört man nicht gefühlt ewig lange alle (oder zumindest den Großteil) stöhnen "Eeehh, alles wird teurer - man kann sich gar nichts mehr leisten!"? Aber im September ist das egal - leicht abgewandelt: Aber scheiß drauf! Wiesn ist nur einmal im Jahr! 

Von seinerzeit etwa 15 Pfennig, auf heute 15 Euro - Grafik: Eigenbau (Datenquelle)

Apropos Übernachtungen: Während des Oktoberfests explodieren auch die Unterkunftspreise in München. Ein Vermieter sagt auf Instagram ganz offen, was er mit seinen Airbnbs in der Stadt verdient. Unverhohlen gibt er zu: „Es ist Oktoberfest, und ich zieh den Touris die Lederhose aus.“. Drei Airbnbs würde er in einem Haus verwalten. Normalerweise verlangt er für die Nacht 100 Euro – während des Oktoberfests verdreifacht er den Preis: 300 Euro zahlen Gäste dann für eine Nacht in einer der Wohnungen. DREIHUNDERT pro Nacht! Und das Absurde: Im Vergleich zu Hotelpreisen ist das noch günstig. Da hast du z.B. Viersterne-Hotels Ende September mit Preisen von 400, 500, 600 Euro - PRO NACHT! Willst du also ein (verlängertes) Wochenende in München zur Oktoberfest-Zeit verbingen, bezahlst du gut und gerne das, was du sonst monatlich für deine Miete ausgibst... also anderswo, nicht in München. Da bekommst du für 1.000 Euro vielleicht gerade einmal eine Abstellkammer mit zwölf Quadratmetern und Gemeinschafts-Klo im Treppenhaus. Die Apartments des erwähnten Vermieters sind jeweils 60 Quadratmeter groß, mit Bad und Küche: „Bei einer Auslastung von 80 Prozent hatten wir einen Umsatz von 21.364 Euro.“. Dann rechnet er vor, was er für Ausgaben hatte. Kommission an Airbnb oder Booking.com: 3.205 Euro - auch ein Wahnsinn, was das Portal nur für die Vermittlung bekommt, für streng genommen (nahezu) "null Aufwand". Demgegenüber steht echte Handarbeit (Wäsche und Reinigung) mit lediglich 480 Euro. Paradox! Sieben Prozent Umsatzsteuer kommt auch noch dazu: 1.495 Euro. „In zwei Wochen mit drei Wohnungen ein Profit von 16.184 Euro“, summiert er. Dafür müssen Menschen mit einem Netto-Verdienst von 2.500 Euro über ein halbes Jahr ackern! Entschuldigung, dass I nachfroag: Seid's Ihr deppert? Da kann man den Frust der Einheimischen aktuell ganz prägnant auf Mallorca schon gut nachvollziehen.

München - muss man sich leisten können... bzw. wollen - Quellen: Trivago und Immoscout24


Neben einem Bett zum Rausch ausschlafen braucht der Mensch ja auch noch was anderes. Kommen wir also mal zur Kulinarik: Ein halbes Bio-Hähnchen, oder wie der Bayer sagt "Hendl" im Paulaner-Zelt: 24,50 Euro. Ein "normales" (im Augustiner-Zelt): 17,20 Euro. Für eine Flasche (0,75l) Mineralwasser (WASSER!) zahlt man 12,70 Euro - also auch nur rund drei Euro weniger als für einen Liter Bier - aber im Literpreis ist das Wasser sogar teurer (12,70 : 0,7 = 18,14). Zum Vergleich: Am Hähnchenwagen vor dem Supermarkt zahlst du für ein halbes Hähnchen 6,70 Euro. Für ein Maishähnchen knapp unter zehn Euro. Im Klassiker "Wiener Wald", schön mit Sitzplatz und Tischdeckchen, kostet der halbe Hahn mit Beilage lediglich 12,90 Euro. Ja ich weiß, beide zahlen vermutlich auch nur einen Bruchteil an Standgebühr/Miete, als der Festzelt-Betreiber auf der Theresienwiese. Schon klar, aber dennoch: Das ist doch der Wahnsinn! Und wenn du dann die ganzen Depperten in ihren Trachtenjankern und Dirndln siehst, wie sie da an der Absperrung stehen und wird diese dann endlich entfernt, spielen sich Szenen ab, wie seinerzeit beim Sommerschlussverkauf oder im Urlaub bei den Pool-Liegen: Die trampeln sich beinahe nieder, nur um sich den besten Platz im Festzelt und einen der ersten Maßkrüge sichern zu können. Absolut irre.

Lassen Sie mich Arzt, ich bin durch! - © Tanja Kipke

Und dann ist das ja alles nur der "normale Wahnsinn" für das "gemeine Volk". Da sind wir immer noch meilenweit entfernt vom Schickimicki für die Schickeria... das Käfer-Festzelt. Auf deren Webseite (vip-tickets-only.com) heißt es: "Während viele Zelte auf der Wiesn durch Masse glänzen, überzeugt die Käfer Schänke durch Klasse. Mit nur rund 1.000 Sitzplätzen im Innenbereich ist sie deutlich kleiner und exklusiver – was die Nachfrage nach Reservierungen noch größer macht. Bereits Monate vor dem Anstich sind viele Tische ausgebucht.". Kostenpunkt für ein Ticket? Öffentlich nicht einsehbar. Dafür ein paar Auszüge aus dem Angebot:

So ein "Traditionsbrett" gibt es noch verhältnismäßig günstig (ohne Champagner) - Quelle: exklusiv-muenchen.de

Als Aperitif (also für "vor dem Essen", zum Appetit anregen) wird da einfach mal ein Laurent-Perrier Cuvée Rosé Brut für 225 Euro die Flasche empfohlen. Und das ist nur der mittelpreisige Champagner, den du abseits der Wiesn übrigens für schlappe 70 Euro bekommst.

Als Vorspeisen gibt es entweder die "vegane Alpen-Power", also einen geräucherten Bio-Tofu "mit Lauch Shoyu mariniert auf jungem Kresse-Salat, mit geballter Kerndlkraft, Erbsenspargel und Passionsfrucht-Chili-Dressing" - Kostenpunkt: 26,50 Euro - für Tofu! Wer es lieber herzhaft mag: Leicht angebratenes Rindertatar vom Pinzgauer Ochsen mit Bio-Spiegelei, dazu ofenfrisches 'Käfer' Heimat-Brot für lediglich 42,50 Euro.

Spätestens beim Hauptgang wird es teilweise abenteuerlich: Für alle nördlich von Frankfurt wird sich wohl kaum erschließen, was zum Geier sich hinter "Tiroler Schlutzkrapfen von der Hirschmöhre" verbirgt. Die Speisekarte ist da auch keine HIlfe, denn abgesehen von den Beilagen [mit buntem Mangold, getrüffeltem Bergkäseespuma (?) und frisch gehobeltem Trüffel] bleibt sie die Übersetzung schuldig. Kl. Hilfestellung (ich hab's gegoogelt): Schlutzkrapfen ist, wenn man so will, eine Art "Ravioli". Als "Schlutzkrapfen" kosten sie dann 32,50 Euro. Und "Espuma" ist nichts anderes als Spanisch für "Schaum", also geschäumter Bergkäse mit Trüffelaroma. Ein 3-Gang-Menü wird pro Person übrigens für 99,50 Euro angeboten. Davon ab gibt es aber auch eine "ganze, frisch gegrillte niederbayerische Bauerngans - im Reindl serviert mit kräftiger Gänsesoße, Apfelblaukraut, Reiberdatschi (Kartoffelpuffer), 'Käfer' Kartoffelknödel und Apfelkompott mit Calvados" für läppische 269 Euro. Was zum Teufel ist ein "Reindl"? Auflösung (ebenfalls gegoogelt): Ein rechteckiger Bräter. Oder wie wäre ein "Geschmortes Schulterscherzl vom Tiroler Kaiserkalb im Römertopf geschmort, mit gemischten kleinen Rüben, Hirschmöhrenpüree und frisch geriebenem Kren" für 175 Euro. Schulterscherzl? Kren?? Ach, ich geb's auf.

Also schön und gut... ich lasse ja jeder Region ihren Dialekt (am schlimmsten von allen ist übrigens Sächsisch, aber direkt danach kommt Bayrisch). Und dass "Wiener Würstchen" in Wien "Frankfurter" heißen (und umgekehrt) sowie Krapfen/Berliner in der Hauptstadt "Pfannkuchen" - geschenkt. Und dass "Gerahmte Edelschwammerl" (ebenfalls 32,50 Euro) irgendeine Pilzpfanne in Sahnesoße sein wird, kann man sich mit viel Glück noch ableiten. Aber der Rest ist doch schon hahnebüchen. Musst du als Norddeutscher vor dem Oktoberfestbesuch erst einen Sprachkurs in der Volkshochschule machen oder bietet Google Übersetzer auch Bayrisch-Deutsch an? Und was machen all die Touristen aus dem Ausland?

Gut, dass das "Original Wiener Fiakergulasch" (auch 32,50 Euro) näher erklärt wird: Das Fiakergulasch ist "eine Abwandlung des Wiener Gulaschs, verfeinert mit gebratenen Frankfurtern, Spiegelei und Essiggurkerl" (ja, das "rl" muss sein). Der Name leitet sich von den bekannten Wiener Lohnkutschern (Fiaker) ab, welche dieses Gericht als ideale Kraftnahrung nutzten. Es stammt lt. Speisekarte "vom Pinzgauer Rind mit Frankfurter Würstl, Spiegelei, Gäubodengurkerl und Böhmischen Knödeln". Ach, Österreich (demnächst mehr zu diesem faszinierenden Land) - bleibt (mir zumindest) auch komplett mystisch, dass man in Österreich zur "Pizza" auch wirklich nur "Pizza" sagt und nicht "Schlagerlwatschn mit Tomaterlhupfn und Kas" oder irgendsoeinen Quatsch.

"Schmeiß die Fuffies durch's Käfer-Zelt und schreit Fo! Fo!" - Angesichts dessen, dass die 500er-Scheine eingestellt wurden, muss man verdammt viele 200er dabei haben... Bild: Collage

Weiter in der Käfer-Speisekarte: Mit den Vogel schießt das "Tomahawk Karree vom Wagyu Rind Stockyard Blacklable" ab, welches eigentlich gar kein Bestandteil der Karte (Spontanbestellung) und nur auf Vorbestellung erhältlich sein soll. Ein 1.200g-Stück (für 3-4 Personen) für 410 Euro. Da ist der kanadische Hummer (auch 1.000g für 2-4 Personen) mit 298 Euro ein (Wortwitz: Red) Schnapper dagegen.

Wie wäre es zum Dessert dann mit einem "flüssigen Schokoladenkuchen mit Beerenkompott und Vanilleeis"? Allgemeinhin bekannt als "Lava-Cake", aber hier für stolze 19,50 Euro.

Das ist ja aber alles noch "zu trocken" - wir haben noch nichts zum "runterspülen". "Zur Vorspeise" empfiehlt das Haus einen Grauburgunder für 49,50 Euro die Flasche (0,75l), die es für "die guten Freunde" auch als 1,5l- (99,50 €) und 3l-Variante (250 €) gibt. Will man vor den Tischnachbarn mehr flexen, bestellt man eher den "2021 SAUVIGNON BLANC GRASSNITZBERG RIFF (bio) Tement" aus der Steiermark. Aber nicht in der 1,5l-Flasche zu 249,50 Euro (da kann ich ja direkt die Grauburgunder-Pisse schlürfen), sondern immer nach und nach in der kleinen (0,75l) Flasche zu 118,50 Euro ("Ah geh, bringt's halt noch eine!").

"Auf den Tischen eingesetzt" wird dann auch gern mal ein "Original Hirschgeweihständer (klar, was sonst?) - wahlweise mit ofenfrischen kleinen (€ 4,20/St.) oder großen Wiesn-Brezn (€ 8,20/St.) bestückt". Alter, ne große Brezel für über acht Euro! Fraglich bleibt, wie viele Brez(el)n insgesamt da dran hängen oder ob das individualisert werden kann (je nach Tischgröße).

Darfs noch ein wenig abgehobener sein? Ja bittschö, koa Problem. Das "Kaviar Busserl" mit 15g Kaviar mit kleinem Blini, Kartoffelschnee und Andechser Sauerrahm für nur 57,50 Euro vielleicht? Klein und rund, mit einem Haps ist es im Mund! Oder für die größere Gesellschaft doch die 250g-Dose (natürlich auch mit den genannten Beilagen) für (Achtung!) 855 Euro? Da wird mancher abfällig abwinken und direkt die doppelte Menge (500g) bestellen, die kostet nämlich "nur" 999,99 Euro. Stilecht gegessen wird das Ganze SELBST-VER-STÄND-LICH mit der "Originaldose aus Blech, dazu Käfer Perlmuttlöffel mit Lederband zum Umhängen auf Wunsch mit Initialen (10 Stück inkl.)". Ein Löffel für 16 Euro. Wäre doch auch mal etwas für ein geschäftliches Abschiedsessen: "Na, Schulz? Wie lange sind sie denn schon in der Firma, morgen mal nicht mitgerechnet? Hab mir erlaubt ein kleines Abschieds-Essen anzuberaumen: Wir gehen alle zu Käfer und hauen uns voll Kaviar!".

Ähnlich kurios die Preissteigerung beim "Geheimrat-Riesling" aus dem Jahr 2018: 0,75l-Flasche 99,50 Euro. 1,5l 210 Euro, drei Liter 450 Euro, sechs Liter 995 Euro und sage und schreibe zwölf Liter für 999,99 Euro (ja doppelte Menge, rund fünf Euro mehr). WAS?!

Und der Schampus? Laurent-Perrier La Cuvée Brut Champagner kostet 154 Euro die (0,75l) Flasche. Soll es eine Magnum (1,5l) sein? 339 Euro. Dann gibt es noch "Jéroboam", also "Doppel-Magnum" (3l) für 795 Euro. Oder "Methusalem" (6l), "Salmanazar" (9l) und "Balthazar" (12l) für jeweils 999,99 Euro - irgendwann ist es ja auch einfach egal! Die Namen der Flaschengrößen abseits von "Magnum" musste ich als Normalsterblicher ebenfalls erst einmal googeln.

Den  Laurent-Perrier Cuvée Rosé Brut gibt es zum Einstiegspreis (0,75l) für 225 Euro, als Magnum für 465 Euro und als Magnum mit Leuchtetikett (!) für 498 Euro. Mit LEUCHTETIKETT! Mir fehlen die Worte.

N'Taui für Schampus - schmeckt mir! - Screenshot: Käfer Speisekarte

Es ist ja nicht so, dass ich es nicht mal probiert hätte. Es ist wohl schon fest drei Jahrzehnte her, da habe ich mich dazu verleiten und von einem damaligen Bekannten nach München einladen lassen. Bevor es nachmittags zum Oktoberfest ging, startete der Tag mit einem "Frühstück" im Kloster Andechs und seinem typischen und meinem ersten Bier des Tages gegen 10 Uhr. Okay, kann man machen (muss man aber nicht). Auch wie man im Grunde vor dem Mittagessen an einer hellen, gekochten Wurst rumlutschen ("zuzeln") kann, bleibt mir völlig fremd. Das Treiben im Festzelt war dann aber zu viel für mich - ähnlich befremdlich wie der Karneval in NRW. Auch probiert, aber nein danke.

Wenn die Bayern sich irgendwann lossagen vom Rest Deutschlands und ggf. mit den Österreichern zusammengehen - meinen Segen haben sie. Aber vorher sagen sich noch die Franken im Volksentscheid von den Bayern los und bleiben in Deutschland.

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